Epstein-Akten: Österreichischer Pass in Safe entdeckt

In den am Freitag vom US-Justizministerium veröffentlichten Unterlagen zum verstorbenen Jeffrey Epstein finden sich Fotos eines österreichischen Reisepasses, der 1987 abgelaufen war.

Der Pass wurde 2019 von Ermittlern des FBI in einem Safe in Epsteins Stadthaus in New York entdeckt. Darüber berichtete das Wall Street Journal.

Der abgebildete Pass zeigt ein Foto von Epstein, ist jedoch auf den Namen Marius Fortelni ausgestellt; als Wohnsitz ist Saudi-Arabien angegeben. Ausgestellt wurde das Dokument demnach im Jahr 1982.

Bereits zuvor hatte auch Der Standard über den Fund eines mutmaßlich gefälschten österreichischen Passes berichtet. Das Dokument werfe zahlreiche Fragen auf, hieß es. Laut Pass sei dieser am 21. Mai 1982 bei der Bundespolizeidirektion Wien ausgestellt worden. Auffällig ist jedoch, dass das Foto Epsteins nicht offiziell per Stempel beglaubigt wurde.

Der Pass enthält mehrere Ein- und Ausreisestempel, unter anderem aus Frankreich und Saudi-Arabien. Epsteins Anwälte erklärten 2019, der Finanzier habe das Dokument von einem Freund erhalten – angeblich aus Sicherheitsgründen für Reisen in den Nahen Osten. Genutzt habe Epstein den Pass jedoch nie.

Keine behördlichen Nachweise

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) teilte im März 2022 in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung mit, dass die Existenz dieses österreichischen Reisepasses bislang nicht bestätigt werden konnte. Entsprechend gebe es auch keine Erkenntnisse darüber, wer ihn unter welchen Umständen ausgestellt habe.

Für eine Ein- oder Ausreise Epsteins mit dem Pass lägen zudem keinerlei Aufzeichnungen vor, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber der APA. Die im Pass befindlichen Stempel stammen aus den 1980er-Jahren – einer Zeit vor dem Bestehen des Schengen-Raums.

Neue politische Debatten

In den USA hat der Fall zuletzt erneut für Aufsehen gesorgt. Präsident Donald Trump verteidigte Personen, die auf Bildern in den neu freigegebenen Akten zu sehen sind, darunter auch den früheren US-Präsidenten Bill Clinton. Dessen Sprecher forderte wiederum die vollständige Veröffentlichung aller Fotos mit Clinton. US-Medien berichten zudem, dass weitere Epstein-Dokumente kurzzeitig online gestellt und wenig später wieder entfernt wurden.

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