Überraschend erklärte die norwegische Skifahrerin Nina Haver-Löseth am Donnerstagabend ihren Rücktritt vom Rennsport. Die 31-Jährige verkündete die Entscheidung über Instagram.
Zuvor hatte sie den Fans aus ihrer Heimat im norwegischen TV-Sender NRK gesagt: „Ich weiß, dass die Zeit gekommen ist. Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr professionell auf den Skiern unterwegs. Auch wenn es nicht an der Motivation fehlen würde, habe ich erkannt, dass der Zeitpunkt gekommen ist, die Fackel an die jüngeren Mädels weiterzugeben.“
Haver-Löseth fuhr seit 2006 im Weltcup, gewann zwei Rennen und eroberte bei den Olympischen Spielen 2018 Team-Bronze.
Löseth schrieb gemeinsam mit ihren beiden Schwestern Lene und Mona Ski-Geschichte, als bei der Weltmeisterschaft 2009 erstmals drei Schwestern an einem WM-Bewerb teilnahmen.
In ihrer langen Karriere erlitt die Norwegerin einige schwere Verletzungen. Erst im Jänner 2019 hatte sie sich die Kniescheibe gebrochen und sich dazu eine Meniskusverletzung zugezogen.
Rücktritt während Corona-Krise
Auf ihrem Instagram-Profil verriet sie einen weiteren Grund für den Rücktritt: „Ich habe mir mein Karriereende nicht so vorgestellt hatte, während all dem, was gerade in der Welt passiert. Aber es hat mir sogar noch klarer gezeigt, dass es wichtigere Dinge gibt, als meine Zeit im nächsten Rennen.“
Mit den angesprochenen Ereignissen meint sie freilich die Coronavirus-Pandemie. Die rasche Ausbreitung des Virus hält die Welt in Atem, zwingt Länder rund um den Globus zu drastischen Maßnahmen. Die Gesundheit, insbesondere der Schutz der Risikogruppen, sind in den Vordergrund gerückt. Der Sport wurde nicht nur zur Nebensache. Er steht in den meisten Fällen auf unbestimmte Zeit still.
Wehmut und Gratulanten
Haver-Löseth gibt zu, dass ein wenig Wehmut mitschwingt: „Ich habe vielleicht nicht so viele Stockerlplätze und Medaillen erreicht, wie ich es mir gewünscht habe. Aber eine Menge meiner Kindheitsträume gingen in Erfüllung.“
Unterm Strich sei sie mit ihrer Entscheidung glücklich. Den Abschied versüßen ihr zahlreiche prominente Gratulanten. Unter anderem applaudieren ihr die ÖSV-Stars Anna Veith, Marco Schwarz, Michael Matt und Anna Liensberger für ihre Karriere. Auch Felix Neureuther wünscht alles Gute, tut dies sogar auf Norwegisch.
(heute.at)