Corona hat dazu beigetragen, dass noch mehr Menschen in Wien mit dem Rad unterwegs waren, aber der Trend stieg auch schon vor Corona. In Wien wird der Radverkehr an automatischen Zählstellen gemessen. Erstmals wurden im Jahr 2020 an vier der Zählstellen mehr als eine Million Radfahrende gezählt.
„Immer mehr Wienerinnen und Wiener sind umweltfreundlich unterwegs, was eine positive Entwicklung für die Klimamusterstadt Wien ist. Natürlich hat die Corona-Krise dazu beigetragen, dass mehr Menschen das Rad für ihre Wege genützt haben, aber der Trend zum Rad steigt erfreulicherweise schon länger. Wir werden den Radverkehr in unserer Stadt weiter fördern und – in Absprache mit den Bezirken – verstärkt in den Bau von Radinfrastruktur investieren. Sichere Radwege sind mir ein zentrales Anliegen“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.
Der Trend zum Radfahren steigt
Radfahren in Wien erweist sich als krisenfest. Trotz Lock-Downs, Fernunterricht und Home-Office haben die Wienerinnen und Wiener im letzten Jahr so oft wie noch nie in die Pedale getreten. Auch vor Corona nahm der Radverkehr in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu, der Trend zum Rad wurde im Jahr 2020 weiter beschleunigt.
„Aufgrund der Pandemie nutzen noch mehr Menschen das Fahrrad, um Bewegung in ihren Alltag zu integrieren und gesund zu bleiben. Daher ist es wichtig, für die Mobilität mit dem Fahrrad Möglichkeiten und Platz zu schaffen,“ sagt Martin Blum, Geschäftsführer der Mobilitätsagentur. Wiens Radverkehrsbeauftragter betont: „Investitionen in den Radverkehr sind eine wesentliche Maßnahme für den Klimaschutz.“
Starke Zuwächse beim Radverkehr
Den stärksten Zuwachs gab es im Mai und September 2020. Im Vergleich zum Jahr 2019 wurden im Mai 2020 um 45 Prozent mehr Radfahrende gezählt. Im September waren es um 23 Prozent mehr.
Auch in der kalten Jahreszeit wurden im Jahr 2020 Rekordwerte erzielt. Im November gab es einen Anstieg um 19 Prozent. Im Dezember waren um 13 Prozent mehr Radfahrende unterwegs als im Vorjahr.
Das Fahrradfahren in der Freizeit erlebt einen starken Aufschwung. Dies zeigt sich am deutlichsten bei der Zählstelle Wienzeile, an der 50 Prozent mehr Radfahrende gezählt wurden als im Vorjahr. Starke Steigerungen verzeichneten auch die Zählstellen am Donaukanal mit plus 33 Prozent und am Liesingbach mit sogar 36 Prozent Zuwachs. Dies liegt auch an den vermehrten Freizeit-Radfahrten zur Bewegung während der Lock-Downs.
Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und Arbeit im Home-Office waren Strecken, die üblicherweise für den Arbeitsweg oder den Weg zur Ausbildungsstätte genutzt werden, wie etwa der Opernring geringere Zuwächse. Der leichte Rückgang an der Zählstelle Operngasse ist durch den neuen Radweg auf der Linken Wienzeile bedingt, den jetzt viele Radfahrende anstatt des Radwegs vor der Zählstelle nutzen. Auch dass der Unterricht der TU im Jahr 2020 hauptsächlich im Distance Learning stattfand und damit Studierende nicht zur Uni radelten, beeinflusste das Radverkehrsaufkommen in der Operngasse.
An vier Zählstellen wurde die Million überschritten
An vier der automatischen Dauerzählstellen – Praterstern, Operngasse, Opernring und Lassallestraße -wurden im vergangenen Jahr mehr als eine Million Radfahrende gezählt. An der Zählstelle Lassallestraße wurde die Million erstmals überschritten. Es wurden dort über 160.000 Radfahrende mehr gezählt als im Vorjahr.
Rekordtag Dienstag 30. Juni
Der Tag mit dem meisten Radverkehr an einer Zählstelle im Jahr 2020 war am Dienstag, dem 30. Juni. An diesem Tag wurden am Opernring 10.389 Radfahrende gemessen. So viele Radfahrende wurden noch nie zuvor an einer Straße mit einer Zählstelle gezählt.
(wien.gv.at)