Amoklauf in Heidelberger Universität

In einem Hörsaal der Heidelberger Hochschule hat ein junger Mann mit einer Langwaffe um sich geschossen und mehrere Personen verletzt. Eine Person starb später an den Schusswunden. Auch der Täter ist tot.

Nach dem Amoklauf am Mittag an der Universität in Heidelberg ist eine junge Frau wenige Stunden nach der Tat ihren schweren Verletzungen erlegen. Der Täter habe ihr in den Kopf geschossen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Es gab neben der jungen Frau drei Verletzte.

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, der Angreifer sei ein 18-jähriger Deutscher gewesen. Nach bisherigen Erkenntnissen war der junge Mann nicht vorbestraft. Unklar blieb vorerst, woher der Mann die beiden Waffen hatte, die bei ihm gefunden wurden. Aussagen zu einem möglichen Motiv des Täters wollte die Staatsanwaltschaft nicht machen. Dafür sei es noch zu früh, sagte Andreas Herrgen, Leiter der Staatsanwaltschaft Heidelberg.

Wie die Polizei mitteilte, eröffnete der Angreifer während einer Vorlesung in einem Hörsaal der medizinischen Fakultät das Feuer. Nach der Tat sei der Mann aus dem Uni-Gebäude nach draußen geflohen und habe sich selbst getötet. Weil bei der Leiche des jungen Mannes ein Rucksack mit unbekanntem Inhalt gewesen sei, habe die Polizei lange nicht zu dem Toten gekonnt. Es hätte sich um Sprengstoff handeln können. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg habe daher Entschärfer geschickt, die den Rucksack untersuchten. Gefunden haben sie etwa 100 Schuss Munition.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei soll der Täter keine politischen oder religiösen Motive gehabt haben. Man gehe eher von einer Beziehungstat oder psychischen Problemen aus, hieß es in den Sicherheitskreisen.

Die Polizei erklärte bereits kurz nach den Schüssen, sie gehe nicht von weiteren Tätern aus. Zur Sicherheit wurde aber das Hochschulgelände durchkämmt. Der Tatort im Stadtteil Neuenheim der Universitätsstadt Heidelberg in Baden-Württemberg wurde weiträumig abgesperrt. Auf dem Campus im Neuenheimer Feld am nördlichen Neckarufer befinden sich vor allem naturwissenschaftliche Fakultäten der Universität, Teile des Universitätsklinikums und der Botanische Garten.

 

 

 

(DW)

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