Zugetragen hat sich der Vorfall bereits am Dienstag. Ein 77-Jähriger wurde als Notfall mit einem Aortariss per Rettungshubschrauber ins Kepler-Klinikum geflogen, berichten die „Oberösterreichischen Nachrichten“. Da es sich um eine sehr ernste Verletzung handelte, sollte ein Oberarzt aus der Abteilung Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie den Mann operieren.
Noch während der Operation habe der Oberarzt allerdings die Operation an einen Assistenzarzt übergeben und sei aus dem Operationssaal gegangen, heißt es im Bericht. Auf Nachfrage des ORF bestätigt man dies am Klinikum, relativiert aber, dass der betreffende Arzt später zur Operation zurückgekehrt sei. In der Zwischenzeit sei er in seiner Privatordination gewesen.
Familie wurde über Tod informiert
Die Operation wurde zwar beendet, der Patient starb aber danach. Nun wird untersucht, ob der Tod im Zusammenhang mit dem Verlassen des Operationssaales stehen könnte. Im Spital sieht man kein „medizinisch-fachliches“ Fehlverhalten des Arztes. Richtig sei aber, dass der Operationssaal kurz für einen Kaffee oder einen WC-Besuch verlassen werden könne, jedoch immer ein ausreichend ausgebildeter Arzt anwesend sein müsse.
Das Spital hat auch die Angehörigen des Patienten über den Vorfall und die Untersuchungen informiert. Der betreffende Arzt ist vorübergehend vom Dienst suspendiert, bis die Untersuchungsergebnisse vorliegen. Sollte sich der Verdacht gegen den Arzt verhärten, droht die Entlassung und eine strafrechtliche Konsequenz.
(heute.at)