Dieser Fall sorgt für Schlagzeilen, zeigt aber auch, wie ernst die Situation ist und wie hart die Behörden durchgreifen: In Wien wurde ein Lungenfacharzt möglicherweise von einem jungen Patienten mit dem Coronavirus infiziert. Der Wiener kam mit Fieber, Husten und Atemnot zum Arzt. Auf die Symptome angesprochen, gab der Patient mehrmals an, negativ auf Corona getestet worden zu sein.
Dem Arzt allerdings war klar, dass der Mann am Coronavirus erkrankt sein muss – und beim Nachforschen bestätigte sich der Verdacht, dass der Wiener über seinen angeblich negativen Test gelogen hatte, um einen Arzttermin zu bekommen. Das meldete der Arzt auch der Magistratsabteilung 15, dem Gesundheitsamt der Stadt Wien. Kurz darauf bekam der Arzt selbst Corona-Symptome.
Erst Haft, dann hohe Geldstrafe möglich
„Wenn man sich als Arzt nicht auf das verlassen kann, was einem ein Patient erzählt, dann ist eine vernünftige Arzt-Patienten-Beziehung einfach nicht möglich“, wird der Lungenfacharzt Martin Huppmann vom ORF zitiert. Ihm selbst gehe es entsprechend, er sei seit der Erkrankung sehr schwach und Besserung trete nur langsam ein.
Auf den jungen Wiener wartet nun ein Gerichtsprozess wegen des Verdachts der Verbreitung einer übertragbaren, anzeigepflichtigen Krankheit. War die Lüge vorsätzlich, stehen darauf bis zu drei Jahre, war sie fahrlässig bis zu ein Jahr Haft. Vorsätzlich bedeutet dabei, dass man gar nicht über einen positiven Test lügen muss. Es reicht schon aus, wenn man Symptome hat und trotzdem andere Menschen in Ansteckungsgefahr bringt. Auch teuer könnte es im Fall des Wieners werden – wenn der Arzt auf Behandlungskostenersatz und
(heute.at)