Deutsche gegen Grenzöffnung für Sommerurlaub

Fast jeder zweite Deutsche lehnt eine Öffnung der Grenzen für den Sommerurlaub im europäischen Ausland ab.

Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa sind 48 Prozent dafür, die wegen der Coronavirus-Pandemie erlassene Ausreisesperre für Touristen und Touristinnen auch im Sommer aufrechtzuerhalten.

20 Prozent sind für eine Öffnung der Grenzen zu einzelnen Ländern. Nur 13 Prozent plädieren dafür, schon im Sommer den Reiseverkehr innerhalb der Europäischen Union wieder vollständig zu erlauben.

Seit Mitte März gilt in Deutschland vorerst bis zum 3. Mai eine weltweite Reisewarnung für Touristen. Die Grenzen zu den Nachbarländern dürfen abgesehen vom Warenverkehr nur noch von Berufspendlern oder Menschen mit einem anderen dringenden Grund passiert werden. Touristische Auslandsreisen sind untersagt.

Reisewarnung könnte bis Mitte Juni verlängert werden

Laut einem „Spiegel“-Bericht soll die Reisewarnung bis Mitte Juni verlängert werden. Diesen Beschlussvorschlag habe das deutsche Auswärtige Amt kurz mit den anderen Ministerien abgestimmt, berichtete das Blatt. Darin heißt es, die bisher gültige Reisewarnung gelte „bis auf Weiteres“, mindestens aber bis Mitte Juni. Vor diesem Datum solle die Lage noch einmal neu bewertet werden, dazu wolle man sich vor allem mit den EU-Nachbarn eng abstimmen.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) hat mehrfach deutlich gemacht, dass sich bisher keine Änderung der Situation abzeichnet: „Eine normale Urlaubssaison mit vollen Strandbars und vollen Berghütten wird es diesen Sommer nicht geben können.“ Auch im Inland sind derzeit keine Urlaubsreisen möglich, die Hotels sind geschlossen.

Köstinger brachte bilaterale Vereinbarung ins Spiel

Zuvor hatte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) eine bilaterale Vereinbarung mit Deutschland über eine Grenzöffnung für Sommerurlauber ins Spiel gebracht. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) deutete an, die Reisefreiheit mit Nachbarländern wie Deutschland und Tschechien wieder ermöglichen zu wollen. Die stark von deutschen Urlaubern abhängige Tourismusindustrie drängt darauf, dass es in dieser Frage Planungssicherheit gibt.

red, ORF.at/Agenturen

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