Bei Messenger Rooms können zunächst Videokonferenzen für rund 20 Teilnehmer aufgesetzt werden, später sollen es bis zu 50 werden. Die Nutzung soll ähnlich simpel sein wie bei Zoom: Der Organisator verschickt einen Weblink, über den andere Teilnehmer der Konferenz beitreten können.
Dieses einfache Verfahren half Zoom, in der CoV-Krise von zehn Millionen auf 300 Millionen Nutzer täglich zu kommen. Es sorgte aber auch für Probleme wie das „Zoombombing“, bei dem Fremde Videokonferenzen stören. Zoom steuerte erst später mit zusätzlichen Zugangsbeschränkungen gegen, Facebook will gleich zum Start von Messenger Rooms Vorkehrungen treffen. Der Organisator könne jederzeit einen Teilnehmer aus der Videokonferenz entfernen und auch das Teilen der Einladungslinks unterbinden, erklärte das Onlinenetzwerk gestern.
Die Verbindung zum Facebook-Server ist verschlüsselt – aber die Chats werden nicht mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung abgesichert, bei der sie ausschließlich für die Teilnehmer zugänglich sind, aber nicht für die Plattform selbst. Das sei nötig, um die Leistungsfähigkeit zu sichern, an einer Umsetzung der Komplettverschlüsselung werde gearbeitet. Bei Facebooks komplett verschlüsseltem Dienst WhatsApp soll die Zahl der Teilnehmer von Videochats jetzt auf bis zu acht Personen ausgebaut werden.
Keine Zeitbeschränkung
Bei Zoom, das bisher ebenfalls von Komplettverschlüsselung absieht, können bis zu 100 Nutzer an einer Videokonferenz teilnehmen – und bis zu 1.000 an einer Videoübertragung. Die Dauer in der Gratisversion ist auf 40 Minuten beschränkt – Facebooks Messenger Rooms sollen keine Zeitbeschränkung haben.
Facebook versichert, dass Daten aus den Messenger-Rooms-Videochats nicht für personalisierte Werbung verwendet werden. Zugleich sollen Nutzern Chaträume ihrer Facebook-Freunde angezeigt werden, an denen sie interessiert sein könnten.
Flirt-Plattform soll Videochat bekommen
Facebook kündigte auch eine Videochatfunktion für seine Flirt-Plattform „in den kommenden Monaten“ an. Facebook Dating sollte im Februar auch in Europa starten, der Termin war aber nach Bedenken von Datenschützern verschoben worden.
red, ORF.at/Agenturen