Laut offiziellen Angaben kamen zwei Menschen ums Leben, fünf weitere wurden schwer verletzt, während fünf weitere Personen leichte Verletzungen erlitten. Ein 40-jähriger Deutscher wurde als Tatverdächtiger festgenommen.
Psychische Erkrankung als möglicher Hintergrund
Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine psychische Erkrankung des Täters eine Rolle gespielt haben könnte. Die Ermittler konzentrieren sich daher auf diesen Aspekt, erklärte der zuständige Staatsanwalt in Mannheim. Der Verdächtige stammt laut Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl aus Rheinland-Pfalz und handelte alleine. Unter den Verletzten soll sich auch der mutmaßliche Täter befinden. Er wird derzeit im Krankenhaus behandelt. Sein Fahrzeug, ein völlig zerstörter Kleinwagen, wurde sichergestellt.
Polizei gibt Entwarnung
Unmittelbar nach dem Vorfall hatte die Polizei per Katastrophenalarm auf Handys eine „lebensbedrohliche Einsatzlage“ gemeldet. Am Nachmittag konnte jedoch Entwarnung gegeben werden. Am Einsatzort waren neben zahlreichen Rettungskräften auch psychologische Betreuungsteams für die Betroffenen im Einsatz.
Zusätzlich richtete die Polizei eine Telefonhotline für Hinweise sowie eine Zeugensammelstelle ein. Die Ermittler forderten die Bevölkerung auf, Bild- und Videomaterial ausschließlich mit der Polizei zu teilen, da sich bereits viele Falschmeldungen zu dem Vorfall im Umlauf befinden.
Im Universitätsklinikum Mannheim wurde sofort der Katastrophen- und Einsatzplan in Kraft gesetzt. Drei Patienten, darunter ein Kind, wurden aufgenommen und mit hoher medizinischer Dringlichkeit behandelt. Eine Notfallbetreuung, unter anderem durch die Klinikseelsorge, wurde eingerichtet. Alle Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Angaben zur Schwere ihrer Verletzungen konnte die Polizei bislang nicht machen.
Ermittlungen wegen Mordes
Das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Mannheim haben die Ermittlungen übernommen. Gegen den Verdächtigen wurde ein Verfahren wegen zweifachen Mordes und zweifachen versuchten Mordes eingeleitet, erklärte der leitende Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler.
Nach Erkenntnissen der Polizei fuhr der Täter gezielt in eine Menschengruppe. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um eine absichtliche Tat handelte, bei der mehrere Personen bewusst erfasst wurden, so die Mannheimer Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer.
Der Vorfall ereignete sich auf dem zentralen Paradeplatz, einer Fußgängerzone, in der zum Tatzeitpunkt ein Faschingsmarkt mit zahlreichen Imbissständen und Fahrgeschäften stattfand.