Keine Abschaffung der Altersteilzeit geplant

Die österreichische Regierung prüft derzeit neue Modelle für den Übergang in den Ruhestand.

Eine Abschaffung der bestehenden Altersteilzeit steht dabei jedoch nicht zur Diskussion, wie Sozialministerin Korinna Schumann gestern im Ö1-Mittagsjournal betonte.

Ausgelöst wurde die aktuelle Debatte durch Äußerungen von AMS-Vorstand Johannes Kopf. Angesichts der angespannten Budgetlage sei das Modell der Altersteilzeit zu kostenintensiv, so Kopf. Er sprach sich für eine deutliche Einschränkung aus. Im Jahr 2024 beliefen sich die Ausgaben für die Altersteilzeit auf rund 600 Millionen Euro.

Die Altersteilzeit, die seit dem Jahr 2000 besteht, ermöglicht es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, ihre Arbeitszeit um 50 Prozent zu reduzieren – bei einer Weiterzahlung von 75 Prozent des ursprünglichen Gehalts sowie voller Sozialversicherungsbeiträge. Zwischen 30.000 und 40.000 Personen nutzen dieses Modell jährlich, wobei 90 Prozent der Kosten vom AMS getragen werden.

Trotz der hohen Kosten unterstrich Ministerin Schumann die Bedeutung der Altersteilzeit: „Für uns ist es wichtig, dass die Altersteilzeit erhalten bleibt, weil sie ein zentrales Instrument darstellt, um Menschen länger im Erwerbsleben zu halten.“

Teilpension als Ergänzung geplant

Im aktuellen Regierungsprogramm ist jedoch die Einführung eines neuen Modells vorgesehen: die sogenannte Teilpension. Dieses Modell sieht vor, dass bei einer reduzierten Arbeitszeit ein entsprechender Teil des Pensionskontos geschlossen und die Pension anteilig berechnet wird.

Im Gegensatz zur Altersteilzeit soll die Finanzierung über die Pensionsversicherung und nicht über die Arbeitslosenversicherung erfolgen. Anspruch auf Teilpension hätten Personen mit bestehendem Pensionsanspruch. Die konkreten Rahmenbedingungen werden derzeit noch ausgearbeitet.

Laut Schumann sollen Altersteilzeit und Teilpension künftig in ein umfassendes Gesamtkonzept integriert werden. Welche finanziellen Auswirkungen das haben wird, ist aktuell noch offen. Der Start des neuen Systems ist für den 1. Januar 2026 geplant. Die Regierung arbeitet bereits intensiv an den Details.


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