Das Projekt umfasst den Abbruch von rund 45 Gebäuden und die Entsiegelung von 160.000 Quadratmetern befestigter Flächen. Hier entstehen neue Wohn- und Arbeitsräume sowie großzügige Grünflächen.
Nachhaltige Stadtentwicklung auf 44 Hektar
Auf dem 44 Hektar großen Gelände, das früher als Frachtenbahnhof genutzt wurde, entsteht ein Stadtviertel mit einer 10 Hektar großen „Grünen Mitte“ als Herzstück. Die Entwicklung erfolgt durch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien. Durch den Bau auf bereits versiegeltem Boden müssen keine neuen Flächen in Anspruch genommen werden.
Verkehrsberuhigte Abbrucharbeiten
Der Abtransport des Abbruchmaterials erfolgt größtenteils per Bahn, um Emissionen zu reduzieren. Der Rückbau beginnt im östlichen Teil des Areals und wird in zwei Phasen durchgeführt. Bis zur Fertigstellung werden insgesamt vier Jahre veranschlagt. Parallel zum Rückbau werden bereits erste Gebäude, darunter ein Bildungscampus und ein Gemeindebau, errichtet.
Soziale Nachhaltigkeit und gute Anbindung
Im neuen Stadtquartier sollen 60 Prozent der Wohnungen gefördert werden. Zudem sind vier Hochhäuser als neue „Landmarks“ geplant. In den kommenden Jahren entstehen drei Schulstandorte, darunter ein großer Bildungscampus für bis zu 1.600 Kinder und Jugendliche. Eine neue Straßenbahnlinie 12 wird das Viertel ab 2025 mit dem restlichen Stadtgebiet verbinden.
Umweltschutz und historische Bedeutung
Um die Auswirkungen der Bauarbeiten auf Menschen, Tiere und Pflanzen gering zu halten, wird eine Vielzahl an Maßnahmen umgesetzt. Emissionsarme Lkw und Baumaschinen, feuchte Fahrwege und eine ökologische Bauaufsicht sollen die Belastungen minimieren. Gebäude werden vor dem Abriss auf mögliche Fledermaus- oder Vogelquartiere überprüft, und Reptilien werden auf spezielle „Bio-Komplexe“ umgesiedelt.
Das Areal des Nordwestbahnhofs blickt auf eine lange Geschichte zurück: Ursprünglich als Kopfbahnhof für den Personenverkehr genutzt, wurde es nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zum Frachtenbahnhof umfunktioniert. Nun wird das Gelände in den nächsten Jahren zu einem Paradebeispiel moderner, nachhaltiger Stadtplanung umgestaltet.
Foto: www.wien.gv.at