Ihre Pflichtverteidigerin informierte den Richter sofort über den Zustand der Angeklagten:
„Meine Mandantin ist nicht verhandlungsfähig, sie kann keinen einzigen zusammenhängenden Satz formulieren.“ Diese Einschätzung bestätigte sich, als die Angeklagte Platz nahm – selbst die Richterin war sichtlich schockiert.
„Das ist eine unglaubliche Respektlosigkeit. In einem derartigen Zustand vor Gericht zu erscheinen und sich vor den Richter zu setzen, ist mir in meiner gesamten Laufbahn noch nie passiert,“ äußerte sich die Vorsitzende Richterin Verena Wekerle empört. In diesem Moment begann die Angeklagte zu weinen:
„Sie haben vollkommen recht,“ sagte sie, dabei offensichtlich betrunken.
Angeklagte soll Frau auf Bahnhofsplatz brutal zusammengeschlagen haben
Die 41-jährige Angeklagte aus Bosnien und Herzegowina wird beschuldigt, im Januar am Bahnhof von Dornbirn eine 38-jährige Bekannte brutal zusammengeschlagen zu haben. Die Schläge waren so heftig, dass das Opfer eine Gehirnblutung erlitt.
Als der Angeklagten die Videoaufnahmen der Tat gezeigt wurden, brach sie erneut in Tränen aus:
„Glauben Sie mir, ich wollte das nicht. Wir kennen uns seit Jahren, sie war für mich wie eine Tochter,“ sagte sie schluchzend.
Doch die Richterin hielt ihr entgegen, dass die Aufnahmen eindeutig zeigen, wie sie das bereits am Boden liegende Opfer weiterhin mit Fußtritten attackierte.
Hohes Strafmaß droht – Prozess vor Geschworenengericht
Wegen der Schwere des Verbrechens muss der Prozess vor einem Geschworenengericht stattfinden. Zudem wurde bekannt, dass die Angeklagte bereits fünf Vorstrafen hat und die Tat während einer laufenden Bewährungsstrafe begangen wurde.
Aufgrund dieser Umstände könnte ihr eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren drohen.