Der Mann, bekannt als M., war weit mehr als nur vermeintlicher Apotheker. Neben seiner Tätigkeit in der Apotheke führte er eine Motorradwerkstatt, spielte leidenschaftlich Gitarre, verfasste Fachartikel für renommierte Zeitschriften und hielt Vorträge für Studierende. Laut eigenen Aussagen schlief er nur drei Stunden pro Nacht, um all diese Aktivitäten unter einen Hut zu bringen. Sein Ruf als „Ausnahme-Apotheker“ war ihm sicher – bis jetzt.
Berufsverbot nach Enthüllung
Wie aus einem offiziellen Schreiben des Verbands angestellter Apotheker Österreichs (VAAÖ) hervorgeht, wurde M. mit sofortiger Wirkung die Berufsberechtigung entzogen. Er erfüllt nicht die gesetzlichen Voraussetzungen, um als Apotheker oder Pharmazeut tätig zu sein.
„Dementsprechend wurde er mit sofortiger Wirkung all seiner Funktionen im VAAÖ, in der Österreichischen Apothekerkammer sowie in weiteren Institutionen enthoben“, heißt es in dem brisanten Schreiben. Der VAAÖ zeigt sich zutiefst betroffen und kündigte an, mit allen Mitteln zur Aufklärung des Falls beizutragen.
Universität Wien deckt Täuschung auf
Laut Informationen der Tageszeitung Heute informierte die Universität Wien die Apothekerkammer darüber, dass M. – entgegen seiner bisherigen Angaben – das Pharmaziestudium niemals ordnungsgemäß abgeschlossen hat. Jahrelang hatte er sich mit gefälschten Qualifikationen als Apotheker ausgegeben – und dabei aktiv im Gesundheitswesen mitgewirkt.
Ein Fall, der nicht nur juristische, sondern auch gesundheitspolitische Konsequenzen nach sich ziehen dürfte.