US-Finanzminister erwartet noch höhere Arbeitslosigkeit

US-Finanzminister Steven Mnuchin rechnet infolge der Coronavirus-Pandemie mit einer weiteren Verschlimmerung der Lage auf dem Arbeitsmarkt in den USA.

„Die gemeldeten Zahlen werden wahrscheinlich schlimmer, bevor sie besser werden“, sagte Mnuchin heute dem Sender Fox News mit Blick auf die Arbeitslosenstatistik.

Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April auf 14,7 Prozent angestiegen – den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor Beginn der Krise im Februar war sie noch bei 3,5 Prozent gelegen, im März bei 4,4 Prozent. Die hohe Arbeitslosenquote bildet noch nicht das ganze Ausmaß der Jobkrise ab, da die Quote für April nur die Lage bis Mitte März erfasst. Zudem haben sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch nicht arbeitssuchend gemeldet und werden daher nicht berücksichtigt.

„Erhebliches Risiko, nicht wieder zu öffnen“

Die US-Regierung konzentriere sich nun darauf, die Wirtschaft wieder aufzubauen, sagte Mnuchin. Seiner Ansicht nach geht mit der Wiedereröffnung kein bedeutendes Gesundheitsrisiko einher, solange das vorsichtig und in Zusammenarbeit mit den Gouverneuren geschehe. „Ich glaube, dass ein erhebliches Risiko besteht, nicht wieder zu öffnen“, sagte er und warnte vor einem „dauerhaften wirtschaftlichen Schaden“.

Nach Einschätzung des Wirtschaftsberaters von US-Präsident Donald Trump, Kevin Hassett, dürfte die Arbeitslosenquote im Mai oder Juni einen Höchststand erreichen. Er rechne „traurigerweise“ mit Werten oberhalb von 20 Prozent, sagte Hassett dem Sender CBS.

Trump verbreitete zuletzt Optimismus, dass sich die Wirtschaft nach einem schlechten zweiten Quartal ab der zweiten Jahreshälfte wieder erholen dürfte – und damit auch Entspannung auf dem Arbeitsmarkt eintritt. Das Haushaltsbüro des Kongresses (CBO) rechnet damit, dass die Arbeitslosenquote Ende 2020 noch bei 11,7 Prozent liegen und ein Jahr später einen Wert von 9,5 Prozent erreichen könnte – und damit sechs Prozentpunkte höher, als eine Prognose von Jänner 2020 besagte.

red, ORF.at/Agenturen

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