Die Analysen eines Teams um Peter Klimek vom Complexity Science Hub Vienna (CSH) und der Medizinischen Universität Wien basieren auf anonymisierten Daten von Mobilfunkanbietern, die rund ein Drittel der österreichischen Bevölkerung abdecken, heißt es in dem vom CSH veröffentlichten Bericht. Laut dem Wissenschafter könnte sich die Wirkung des Lockdowns auf die Mobilität noch etwas verstärken.
Vergleicht man die Zeiten der jeweils niedrigsten Mobilität Lockdown-übergreifend zeigt sich in den Daten die im öffentlichen Raum offensichtliche Abnützung über die Zeit: Während sich laut den zur Verfügung stehenden Daten die Mobilität der Österreicher im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 um bis zu 72 Prozent reduziert hat – verglichen wird immer mit dem gleichen Zeitraum des Jahres 2019 -, lag die Reduktion in der zweiten und dritten Auflage bei 47 und 39 Prozent. Insgesamt sei „offensichtlich, dass es von Lockdown zu Lockdown weniger Mobilitätsreduktion war“, so Klimek.
Auch in den Lockdowns davor habe sich der Sieben-Tages-Schnitt des gemittelten Bewegungsradius mit der Zeit noch etwas nach unten bewegt. „Die niedrigste Mobilität sieht man typischerweise in der zweiten Woche nach dem Lockdown“, sagte Klimek am Mittwoch zur APA. Danach beginne meist eine gewisse Abnützung des Effekts einzusetzen. Es könne also noch sein, dass das aktuelle Maßnahmenbündel zumindest noch jene Auswirkungen auf das bundesweite Bewegungsverhalten zeigt, wie dies der eigentlich nur auf die drei Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland begrenzte Ost-Lockdown getan hat.
(Agenturen)