Visitor Economy – Was der Tourismus den Bewohnern Wiens bringen kann

Nächtigungen in Wien liegen jetzt über dem Niveau vor der Pandemie.

Der Tourismus steht jedoch vor Veränderungen, sagt Cornelia Dlabaja vom Wiener Institut für Europäische Ethnologie, die sich mit Tourismusforschung beschäftigt. Insbesondere gehe der Trend in Richtung Nachhaltigkeit und dem Wunsch nach besonderen Erlebnissen.

Im Mai dieses Jahres wurde der erste Nächtigungsrekord seit Beginn der Pandemie aufgestellt: 1,7 Millionen Nächtigungen, das sind zehn Prozent mehr im Vergleich zum Rekord-Mai 2019.

Trotz der Rekordzahlen erwartet Dlabaja, dass es zu Veränderungen im Bereich des Tourismus in Wien kommen muss. Soziale Nachhaltigkeit und die Anpassung an den Klimawandel sind zwei Themen, in denen sich Destinationen wie Wien verändern müssen.

Außerdem verändert sich auch das allgemeine Reiseverhalten: „Abkehr vom Massentourismus und Hinwendung zum Erlebnistourismus. Das bedeutet, dass die Menschen ein einzigartiges Erlebnis suchen“, erklärte Dlabaja.

Das touristische Angebot sollte sowohl Besucher als auch Bewohner Wiens einschließen.

Es gibt bereits positive Beispiele, wie die Durchführung von Veranstaltungen auf dem Platz vor dem Rathaus, die sowohl Gäste als auch Stadtbewohner anziehen. Wiens städtische Tourismusorganisation verfolgt die Strategie der „Visitor Economy“, die sich genau mit der Frage befasst, was der Tourismus den Bewohnern Wiens bringen kann.

Es geht um ausgewogenen Tourismus („Balanced Tourism“), sagte Dlabaja.

„Wenn die Stadt nur noch ein Museum wird, wie es in einigen Städten der Fall ist, wie zum Beispiel in Venedig, dann ist es kein Ort mehr zum Leben. Und der Städtetourismus lebt davon, dass die Gäste das pulsierende Leben in den Stadtvierteln erleben.“ Maßnahmen wie in Venedig, wo Touristen eine Eintrittsgebühr zahlen müssen, empfiehlt Dlabaja für Wien nicht.

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