Von der Slavija erklang die lauteste Stille – 100.000 Menschen protestierten in Belgrad

Die heutige Protestaktion auf dem Slavija Platz in Belgrad war eine der massenhaftesten Versammlungen mit über 100.000 Teilnehmern. Ziel der Demonstration war es, die Verantwortung der Behörden im Zusammenhang mit der Tragödie am Bahnhof in Novi Sad am 1. November hervorzuheben.

Laut Schätzungen des Innenministeriums (MUP) nahmen etwa 29.000 Menschen an der Protestaktion teil. Die Organisatoren und viele Teilnehmer betonen jedoch, dass die Zahl deutlich höher war und dass sich auf dem Trg Slavija und den umliegenden Straßen sogar über 100.000 Menschen versammelt hatten.

Archiv öffentlicher Versammlungen: Zwischen 100.000 und 102.000 Teilnehmern auf der Slavija

Auf Grundlage verfügbarer Aufnahmen und Fotos hat das Archiv öffentlicher Versammlungen festgestellt, dass an der Protestaktion der Studenten auf der Slavija zwischen 100.000 und 102.000 Menschen teilnahmen, wie auf der Plattform X mitgeteilt wurde.

Massenhafte Beteiligung auch in anderen Städten

Zusätzlich zu Belgrad fanden Proteste auch in anderen Städten Serbiens statt. In Niš versammelten sich zahlreiche Bürger zusammen mit den Studenten, während in Kragujevac medizinisches Personal die Kreuzung am Krst blockierte, um ihre Solidarität zu zeigen. Diese parallelen Versammlungen verstärkten die Stimme des Volkes und zeigten, wie universell die Forderungen der Studenten und Bürger akzeptiert werden.

Beeindruckende Atmosphäre auf dem Trg Slavija

Auf dem Trg Slavija wurde um 16:30 Uhr eine fünfzehnminütige Schweigeminute abgehalten, um der Opfer der Tragödie zu gedenken. Drohnenaufnahmen zeigten ein imposantes Bild – Zehntausende von Teilnehmern schalteten die Blitzlichter ihrer Telefone ein, während im Hintergrund ein Feuerwerk zu sehen war.

Videoaufnahmen können Sie hier ansehen.

Nach der Schweigeminute, zwischen 16:45 und 18:00 Uhr, führten die Studenten kreative Performances auf, um auf ihre Forderungen nach Gerechtigkeit und Verantwortung aufmerksam zu machen.

Zwischenfall vor dem serbischen Parlament

Die Protestaktion verlief größtenteils friedlich. Eine kleinere Gruppe von Teilnehmern spaltete sich jedoch ab und zog vor das serbische Parlament, wo sie den Verkehr blockierte. Dabei kam es zu einem Zwischenfall, bei dem ein Taxifahrer in einen der Teilnehmer fuhr und anschließend vom Unfallort flüchtete. Der verletzte junge Mann wurde ins Notfallzentrum eingeliefert, während die Details des Vorfalls weiterhin untersucht werden.

„Wir haben gerade erst begonnen“

An der Protestaktion beteiligten sich auch Landwirte, Schauspieler, Eltern und zahlreiche Bürger, die eine starke Botschaft der Solidarität sendeten. Die Organisatoren bedankten sich über soziale Netzwerke bei allen Unterstützern und betonten, dass dies erst der Anfang sei.

„Wir möchten uns von Herzen bei allen bedanken, die gekommen sind und uns unterstützt haben. Danke, dass Sie uns wichtige Informationen weitergegeben und Konflikte vermieden haben. Danke, dass Sie uns den Rücken freigehalten haben – wir werden dasselbe für Sie tun“, schrieben sie.

Die Stimme des Volkes lauter denn je

Die heutigen Proteste hinterließen einen starken Eindruck, sowohl in Belgrad als auch in anderen Städten. Die massenhafte Beteiligung zeigte klar, dass das Volk die Passivität der Behörden nicht akzeptiert und Verantwortung fordert. Die Organisatoren kündigten an, ihre Aktivitäten fortzusetzen, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Die Kraft dieser Versammlung sendet eine klare Botschaft: Gerechtigkeit und Veränderungen sind notwendig und dringend!

Foto: REUTERS/Djordje Kojadinovic

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