Die Westbahn, die seit Dezember 2011 auf Österreichs Schienen unterwegs ist und zu fast 50 Prozent der Familie Haselsteiner gehört, konzentrierte sich bisher auf die Ost-West-Verbindung von Wien über Salzburg nach Bregenz sowie auf Verbindungen nach Deutschland. Mit der Eröffnung der Koralmbahn Ende des Jahres erweitert das private Bahnunternehmen nun sein Streckennetz auf die Südstrecke. Bereits 2023 hatte die Westbahn Interesse an der Bedienung dieser Strecke bekundet.
Neue Direktverbindungen mit Zwischenstopps in Graz und Bruck
Der erste Zug auf der neuen Verbindung soll am 1. März 2026 abfahren. Fünf Züge pro Tag werden dann vom Wiener Hauptbahnhof über den Koralm-Tunnel nach Villach und zurück verkehren. Geplant sind auch Zwischenhalte in Graz und Bruck an der Mur. Langfristig strebt die Westbahn einen Stundentakt zwischen Wien und Villach an – allerdings erst nach der Fertigstellung des Semmering-Basistunnels im Jahr 2030. Die neue Verbindung soll nicht nur für Fernreisende, sondern insbesondere für Pendlerinnen und Pendler Vorteile bringen.

Moderne Niederflurzüge im Einsatz
Drei Hochgeschwindigkeitszüge mit Niederflureinstieg werden auf der Südstrecke eingesetzt. Diese Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h und gelten laut Westbahn-Vorstand Thomas Posch als die schnellsten Fahrzeuge, die jemals in Österreich eingesetzt wurden. Die Beschaffungskosten für die Züge belaufen sich auf rund 120 Millionen Euro. Posch erwartet, dass sich die Investition spätestens im dritten Betriebsjahr auszahlen wird.
Die Fahrzeit zwischen Wien und Villach wird mit den neuen Zügen etwa dreieinhalb Stunden betragen, die Verbindung Wien – Graz etwa zweieinhalb Stunden. Nach der Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnels soll die Fahrtdauer weiter verkürzt werden. Jeder Zug wird aus insgesamt elf Waggons bestehen und 422 Sitzplätze bieten. Zudem sind jeweils zwei barrierefreie Einstiege pro Zug vorgesehen.