Die Strategie baut auf den Erfahrungen aus der „Werkstadt Junges Wien“ auf, dem größten Kinder – und Jugendbeteiligungsprojekt in der Geschichte Wiens. Über 22.500 Kinder und Jugendliche haben dabei Ideen und Vorschläge für die Zukunft der Stadt eingebracht.
Bürgermeister Michael Ludwig: „Die Stadt Wien ist Vorreiterin in Sachen Kinder- und Jugendbeteiligung. Als Bürgermeister ist es mir wichtig, dass Kinder und Jugendliche Demokratie konkret erfahren können. Deshalb stellen wir im nächsten Jahr 1 Million Euro für Kinder- und Jugendprojekte zur Verfügung, über deren Auswahl Kinder und Jugendliche mitentscheiden können.
Partizipatives Kinder- und Jugendbudget
Bis Herbst 2020 werden Konzepte für Kinder- und Jugendparlamente ausgearbeitet, die eine Altersgruppen-gerechte Beteiligung am Kinder- und Jugendbudget sicherstellen sollen. In diesen Parlamenten können Ideen und Vorschläge eingereicht, beraten und diskutiert und schließlich auf möglichst breiter Basis beschlossen werden. Ziel ist, dass bereits 2021 die ersten Projekte umgesetzt werden.
Vizebürgermeisterin Birgit Hebein: „In der Werkstadt Junges Wien haben sich die Kinder und Jugendlichen dieser Stadt ganz konkrete Dinge gewünscht: mehr Bäume, weniger Plastik, weniger Flugzeuge, einen Tag ohne Autos, weniger Stress oder ein friedliches Miteinander. Es ist die Verantwortung von uns Politikerinnen und Politikern diesen Wünschen Platz zu geben, Kindern und Jugendlichen zuzuhören und Entscheidungen so zu treffen, dass sie heute und morgen in einem noch lebens- und liebenswerten Wien aufwachsen können. Als Klimaschutzstadträtin freut es mich sehr, dass Wiens Jüngste die allermeisten Ideen im Bereich Umwelt und Natur für unsere Stadt haben. Das ist ein klarer Auftrag, denn: Ein kinderfreundliches Wien ist ein klimafreundliches Wien und umgekehrt.“
Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky: „Gerade jetzt in der Corona-Krise haben wir gesehen, dass Kinder und Jugendliche besonders von den Maßnahmen betroffen waren, ihre Interessen in politischen Entscheidungen aber kaum berücksichtigt wurden. Mir ist wichtig, dass die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen viel stärker in politischen Prozessen verankert werden. Ich habe von Beginn an gesagt: Die ‚Werkstadt Junges Wien‘ ist kein Eintagesprojekt. Es ist der Startschuss, das Recht auf Beteiligung, wie es in der Kinderrechtskonvention verankert ist, mit Leben zu erfüllen. Das bedeutet einerseits, in allen Politikbereichen die Interessen von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen, und andererseits ihnen Werkzeuge in die Hand zu geben, selbst mitzureden und mitzuentscheiden. Das machen wir in Wien.“
Über 190 konkrete Maßnahmen
Die Kinder- und Jugendstrategie bündelt erstmals Maßnahmen aller Ressorts, Fachabteilungen und Unternehmen hinter der gemeinsamen Vision, Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt zu machen.
Die Strategie ist in 9 Kapitel gegliedert, die alle Politikbereiche betreffen: Natur und Umwelt, Chancen und Zukunft, Gesundheit und Wohlbefinden, Gemeinschaft und Miteinander, Raum und Platz, Mitsprache und Meinung, Sicherheit und Geborgenheit, Mobilität und Verkehr, Freizeit und Kultur.
An der Spitze jedes Themenbereichs steht ein Ziel, das mit den Kindern und Jugendlichen erarbeitet wurde. Darunter finden sich Maßnahmen aus allen Bereichen der Stadt, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen sollen. Insgesamt umfasst die Kinder- und Jugendstrategie 193 Maßnahmen, sowohl neue als auch solche, die bereits bestehen und verstärkt werden.
(wien.gv.at)