Einigung bei Trinkgeldregelung: NEOS nun zufrieden

Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und NEOS auf eine bundesweit einheitliche Regelung beim Trinkgeld geeinigt.

Wie zuerst die Kronen Zeitung berichtete und anschließend von politischen und wirtschaftlichen Akteuren bestätigt wurde, bleibt das Trinkgeld weiterhin steuerfrei. Gleichzeitig wird jedoch eine pauschale Sozialversicherungsabgabe eingeführt – in niedrigerer Form als ursprünglich geplant.

Einheitliche Pauschalen ab 2026

Ab 2026 gelten bundesweit einheitliche Pauschalbeträge: Für Zahlkellner:innen sind 65 Euro monatlich vorgesehen, für Servicekräfte ohne Inkasso 45 Euro. Bis 2028 steigen diese Werte auf 100 bzw. 50 Euro. Ab 2029 soll eine jährliche Inflationsanpassung erfolgen. Wichtig: Auch wenn das tatsächliche Trinkgeld die Pauschale übersteigt, sollen keine zusätzlichen Abgaben anfallen.

NEOS nach Kritik nun zufrieden

Während NEOS zunächst die geplanten Pauschalen als zu hoch kritisierte, zeigte sich die Partei nach den Verhandlungen erfreut. Staatssekretär Josef Schellhorn erklärte in einem Instagram-Video: „Wir konnten die Pauschale um ein Drittel senken.“ Auch Wirtschaftssprecher Markus Hofer lobte das Ergebnis: „Wir haben gemeinsam eine gute Lösung gefunden. Das Trinkgeld bleibt steuerfrei – auf unser Betreiben hin.“ Zwar befürworte NEOS weiterhin eine vollständige Abgabenbefreiung, die nun erzielte Einigung sei jedoch ein „guter Kompromiss“.

Lob aus Regierung und Opposition

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) sprach von einem „wichtigen Schritt zu fairen Rahmenbedingungen“ und betonte die geschaffene Rechtssicherheit für Betriebe und Beschäftigte. Auch die SPÖ zeigte sich zufrieden: Sozialsprecher Josef Muchitsch nannte die Regelung einen Beitrag dazu, „dass man von der Arbeit gut leben kann“. Tourismussprecherin Melanie Erasim betonte: „Trinkgeld war, ist und bleibt steuerfrei.“

Bisher war das Trinkgeld zwar steuerfrei, aber sozialversicherungspflichtig – insbesondere bei Kartenzahlungen kam es zu hohen Nachforderungen durch die ÖGK. Diese Verfahren sollen nun eingestellt werden. Für abgeschlossene Fälle mit hohen Nachzahlungen ist eine Härtefallregelung geplant.

WKO sieht Rechtsfrieden

Die Wirtschaftskammer begrüßte die Einigung als „Schlussstrich“ unter monatelange Unsicherheit. „Rund 40 unterschiedliche Regelungen gehören damit der Vergangenheit an“, sagte WKO-Generalsekretär Jochen Danninger. Die neue Pauschale sei einfach, fair und zukunftssicher.

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