Internationaler Schlag gegen Menschenhandel: Frauen aus Kolumbien und Venezuela in Österreich befreit

In einer gemeinsamen Operation der österreichischen Kriminalpolizei, der spanischen und kolumbianischen Nationalpolizei ist eine international agierende Menschenhandelsorganisation zerschlagen worden.

Die Ermittlungen, die von Europol und Interpol koordiniert wurden, führten zur Befreiung mehrerer Frauen aus Kolumbien und Venezuela, die in Österreich zur Prostitution gezwungen worden waren.

Die seit Mitte 2024 laufenden Ermittlungen brachten ein weit verzweigtes Netzwerk ans Licht, das gezielt besonders verletzliche Frauen in Kolumbien und Venezuela mit falschen Versprechen über ein besseres Leben in Europa anlockte. Nach ihrer Ankunft in Österreich wurden die Opfer zur Prostitution gezwungen, um angebliche Schulden für Reise- und Aufenthaltskosten in Höhe von bis zu 10.000 Euro „abzuarbeiten“. Neben sexueller Ausbeutung mussten sie auch Drogen an Kunden weiterverkaufen.

300.000 Euro illegale Einnahmen

Die Polizeiaktion am 4. September dieses Jahres führte zu fünf Festnahmen in Kolumbien – allesamt kolumbianische Staatsbürger. Zudem wurden zehn Hausdurchsuchungen in Kolumbien und Österreich durchgeführt. Dabei stellten die Ermittler Bargeld, elektronische Geräte, verschiedene Drogen sowie gefälschte Reisedokumente sicher.

Das kriminelle Netzwerk verfügte über eine klar hierarchische Struktur: Während die Drahtzieher in Kolumbien für Anwerbung und Organisation der Reisen verantwortlich waren, koordinierten Mitglieder in Österreich die Ausbeutung vor Ort. Zur Bewerbung der sexuellen Dienstleistungen ihrer Opfer nutzten die Täter mehrere Online-Plattformen. Die kriminellen Einnahmen, auf rund 300.000 Euro jährlich geschätzt, wurden anschließend gewaschen und nach Kolumbien transferiert.

Unterstützung durch Europol und Interpol

Europol unterstützte die Ermittlungen durch Informationsaustausch, Analysearbeit und operative Koordination. Am Tag der Razzia entsandte Europol zwei Experten nach Kolumbien, um die lokalen Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen.

Interpol stellte über sein sicheres globales Kommunikationsnetzwerk I-24/7 die internationale Zusammenarbeit sicher und entsandte ebenfalls einen Spezialisten nach Kolumbien, um forensische und analytische Unterstützung zu leisten.

Mehr dazu

Popularno