Wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs muss der 27-Jährige morgen vor dem Landesgericht Wels erscheinen.
Laut dem Portal Krone.at hatten Verkehrsteilnehmer im Bezirk Vöcklabruck damit zwischen Anfang 2023 und Ende 2024 ein äußerst effektives Mittel zur Vermeidung von Strafen – Hinweise, die direkt aus den Reihen der Polizei kamen.
Der Beschuldigte hat alles gestanden
Dem jungen Beamten wird Amtsmissbrauch sowie Verletzung des Amtsgeheimnisses vorgeworfen, da die weitergegebenen Informationen unmittelbar aus seinem beruflichen Umfeld stammten.
„Der Angeklagte ist bisher unbescholten und erhielt für seine Handlungen keinerlei Gegenleistung. Er hat alles umfassend gestanden und erklärt, dass er über die Konsequenzen nicht nachgedacht habe“, sagte Andreas Rumplmayr, Sprecher des Landesgerichts Wels.
Über 100 Nachrichten und Fotos von Unfallstellen
Laut Anklageschrift verschickte der Polizist innerhalb von nur 62 Tagen insgesamt 111 Nachrichten, in denen er präzise Standorte und Zeiten von Radarkontrollen veröffentlichte.
Darüber hinaus teilte er in der Gruppe drei Fotos von Unfallstellen, womit er seine gesetzliche Pflicht zur Wahrung des Amtsgeheimnisses verletzte. Der gesamte Fall kam durch eine anonyme Meldung an das Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) ans Licht.
Bis zu fünf Jahre Haft möglich
Sollte der 27-Jährige schuldig gesprochen werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Der Fall sorgt in Österreich für Aufsehen, da er erneut die Frage nach dem verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Polizeidaten aufwirft.