FIFA regt höheres Wechselkontingent an

Der Internationale Fußballverband (FIFA) will der erwartet hohen Belastung für die Spieler aufgrund der engen Zeitpläne nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Weltfußball mit einer Regeländerung entgegenwirken.

Über diesen Vorschlag müssen noch die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) entscheiden, eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich. „Unsere Sorge ist, dass die höhere Frequenz von Spielen das Risiko möglicher Verletzungen, die aus einer Überlastung der Spieler resultieren, vergrößern könnte“, hieß es von der FIFA. Die Sicherheit der Spieler habe oberste Priorität.

Für die fünf Wechsel während der regulären Spielzeit von 90 Minuten soll es jeweils drei Zeitslots geben, dazu kann auch während der Halbzeitpause gewechselt werden. Damit könnte es beispielsweise in der zweiten Halbzeit zu zwei Doppelwechseln und einem einzelnen Wechsel pro Team kommen. Sollte ein Spiel in die Verlängerung gehen, wäre weiterhin noch eine weitere Auswechslung erlaubt.

Gültigkeit bis Ende 2021

Organisatoren wie die nationalen Ligen könnten diese Regelung unter anderem für alle aktuellen Wettbewerbe und Wettbewerbe, die dieses Jahr beginnen und 2021 enden, übernehmen. Das teilte die FIFA am Montag auf Anfrage der dpa mit. Für Länderspiele könnte das bis zum 31. Dezember 2021 gelten. Damit könnten auch bei der auf 2021 verlegten Europameisterschaft mehr Auswechslungen erlaubt sein, wenn der Europäische Fußballverband (UEFA) zustimmt.

Die österreichische Bundesliga zeigte sich vom FIFA-Vorschlag überrascht. „Offiziell liegt uns dazu noch nichts vor“, sagte Ligavorstand Christian Ebenbauer zur APA. „Hinsichtlich der Belastung der Spieler nach der Pause könnte das eine sinnvolle Möglichkeit sein.“ Diese könnte in der nächsten Sitzung am 7. Mai mit den Clubs besprochen werden.

FIFA braucht Segen der Briten

Zunächst muss aber auch das IFAB, das über grundlegende Regeländerungen mitentscheidet, den Vorschlag mittragen. Bei acht Sitzen haben die vier britischen Verbände England, Schottland, Wales und Nordirland jeweils eine Stimme, die FIFA vier.

In der Coronavirus-Krise hatte das IFAB bisher beschlossen, dass Wettbewerbe noch mit den Regeln der Saison 2019/20 zu Ende geführt werden können. Normalerweise wären Regeländerungen zum 1. Juni 2020 in Kraft getreten.

red, ORF.at/Agenturen

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