„In der Klinik für Infektionskrankheiten behandeln wir derzeit rund 30 Patienten mit Grippe auf den normalen Stationen“, erklärte Ivan Puljiz, Leiter der Klinik für Infektionskrankheiten Dr. Fran Mihaljević, im Gespräch mit dem kroatischen Fernsehen HTV.
Zusätzlich befinden sich sechs Patienten in der Intensivstation für Erwachsene, da sie unter den schwersten Grippekomplikationen leiden. Ein Großteil von ihnen wurde aus anderen Kliniken in Kroatien verlegt. Puljiz betonte, dass kein einziger erwachsener Patient geimpft war. Auch bei den auf normalen Stationen behandelten Patienten sei die Impfquote verschwindend gering.
„Es dauert nur 10 bis 14 Tage, um Immunität aufzubauen“
Seit dem 1. Februar wurden in der Klinik 1.500 bis 1.600 Kinder und etwa 1.200 Erwachsene untersucht. Während nur etwa zwei Prozent der Kinder hospitalisiert werden mussten, ist die Lage bei älteren Patienten deutlich kritischer:
„Seit Monatsbeginn wurden rund 200 Personen ins Krankenhaus eingeliefert, vor allem aufgrund der Grippe, ihrer Komplikationen oder anderer respiratorischer Infektionen durch Viren oder Bakterien“, so Puljiz.
Seine Hauptbotschaft ist klar: „Die Menschen sollten sich unbedingt impfen lassen.“
„Es ist nie zu spät, sich impfen zu lassen. Innerhalb von 10 bis 14 Tagen bildet sich ein Schutz, der insbesondere schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen verhindern kann“, betonte er.
„Die Lage ist alarmierend“
Die Hausärztin Branislava Čilić schilderte die angespannte Situation der letzten Wochen:
„Die Lage ist alarmierend, es melden sich extrem viele Patienten mit Grippesymptomen. Derzeit dominiert Grippe A, die mit einem klassischen Verlauf einhergeht: hohes Fieber, starke Abgeschlagenheit, zunächst trockener Husten, gefolgt von einer feuchten Phase nach drei Tagen, begleitet von heftigen Hustenanfällen, extremer Müdigkeit und Schwäche.“
Auch im KBC Split sind die Auswirkungen deutlich spürbar: Seit Beginn der Saison mussten bereits über 100 Patienten wegen der Grippe ins Krankenhaus eingeliefert werden, derzeit sind sechs von ihnen stationär aufgenommen.
„Diejenigen, die hospitalisiert werden, leiden an Komplikationen wie bakterieller Lungenentzündung oder einer Verschlechterung ihrer chronischen Erkrankungen. Zwar gibt es eine gewisse Mehrbelastung in der Notaufnahme, doch im Vergleich zu vorherigen Saisons ist die Situation nicht dramatisch anders“, erklärte Mirela Pavičić Ivelja, Leiterin der Infektionsklinik am KBC Split.
Baldige Entspannung der Lage erwartet
Auch das Kroatische Institut für öffentliche Gesundheit (HZJZ) bestätigt die derzeitige Hochphase der Grippewelle.
„Wir befinden uns aktuell auf dem Höhepunkt der Saison. In ein bis zwei Wochen sollte die Zahl der Erkrankungen allmählich zurückgehen“, erklärte Goranka Petrović, Leiterin der Abteilung für Atemwegserkrankungen beim HZJZ.
Besonders betroffen sind Kinder im Vorschul- und Schulalter, während ältere Personen seltener erkranken.
Trotz der erwarteten Entspannung der Situation warnen Experten weiterhin vor den Risiken der Grippe und rufen dringend zur Impfung auf.