Ein Jahr lang Nuriye S. bei einer Bäckerei in Simmering angestellt. Offiziell war sie nur für 35 Stunden pro Woche angemeldet. Tatsächlich soll Nuriye S. aber 40, oftmals sogar bis zu 50 Stunden pro Woche gearbeitet haben. Bezahlt wurden die Stunden aber nicht. Nach einem Jahr kündigte Nuriye S. Zu diesem Zeitpunkt kam die Arbeitnehmerin auf 143 Mehr- und 149 Überstunden.
Abgegolten wurden diese Stunden jedoch nicht. Stattdessen legte die Betreiberin der Backstube Nuriye S. eine einvernehmliche Lösung vor. Mit der ihrer Unterschrift sollte S. bestätigen, dass es keine offenen Ansprüche mehr gebe.
7.500 Euro für Ex-Mitarbeiterin
Das tat die Arbeitnehmerin jedoch nicht. Stattdessen holte sie sich Hilfe bei der Arbeiterkammer (AK) Wien und ging mit dieser gemeinsam gerichtlich gegen ihre ehemalige Arbeitgeberin vor.
Dort behauptete die Ex-Chefin, Nuriye S. habe einfach viel Freizeit in der Bäckerei verbracht, habe dort eingekauft und Kaffee getrunken, wie es in einer Aussendung der AK Wien heißt. Schließlich hatte sie jedoch ein Einsehen: Beide Seiten stimmten einem Vergleich zu, die Arbeitnehmerin bekam 7.500 Euro brutto, somit 90 Prozent des eingeklagten Nettobetrags.
(MeinBezirk.at)