130 Jahre nach seiner Eröffnung ist das vormalige Kaiser-Franz-Josef-Spital mittlerweile ein bunter Fleckerlteppich aus alten und neueren Pavillons. Für die Modernisierung der Psychiatrie steht momentan der Rohbau. Bis Ende des Jahres soll der zweistöckige Zubau beim Psychiatrie-Pavillon der Klinik Favoriten fertig sein. Anfang April ist mit den Bauarbeiten begonnen worden, der Rohbau stand nach nur zwei Wochen, weil er aus vorgefertigten Modulen besteht.
„Jedes Geschoß besteht aus 15 Modulen. Diese wurden dann innerhalb von zwei Wochen angeliefert. Von Mitternacht bis 5.00 Uhr Früh, als Sondertransport und wurden tagsüber versetzt, Jeden Tag ungefähr vier bis fünf Module“, erklärte Arnes Aldzic von der örtlichen Bauaufsicht.
Bettenanzahl bleibt trotz Ausbau gleich
Die Bettenanzahl der Psychiatrischen Abteilung – von derzeit 44 Betten – werde sich, laut Markus Pederiva, Sprecher des Wiener Gesundheitsverbundes, allerdings nicht erhöhen. Der gewonnene Platz ermögliche aber „mehr Platz für Ein- und Zweibettzimmer“ statt wie bisher bis zu Vierbettzimmer, hieß es gegenüber „Wien heute“. Wenn der Zubau fertig ist, soll der alte Psychiatrie-Pavillon der Klinik Favoriten saniert und modernisiert werden.
„Es wird dann nach dem Abschluss des Zubaus auch das alte Psychiatrie-Gebäude saniert werden, sodass wir auch im alten Pavillon nur mehr Zweibettzimmer haben werden“, so Pederiva.
Aber wienweit gesehen werde es zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten geben. Bis 2040 plant die Stadt für jedes der städtischen Spitäler eine psychiatrische Station und Ambulanz. „Wir haben noch nicht an allen unserer Klinken des Wiener Gesundheitsverbundes ein umfassendes und vollwertiges ambulantes und stationäres Angebot, aber das wird nach der Umsetzung unseres Modernisierungsprogramms der Fall sein“, betonte Pederiva.
108.000 ambulante Behandlungen bisher
Im vergangenen Jahr wurden in den psychiatrischen Abteilungen des Gesundheitsverbundes rund 10.200 Menschen stationär betreut, 181.000 ambulant. Heuer sind es bisher 6.700 Personen, die stationär, 108.600 ambulant behandelt werden. Zum Vergleich: 2019 waren es 10.500 stationäre Patientinnen und Patienten und ambulant 191.200.
(ORF.at)