Breite Flexity-Sitze für Elternteil mit Kind

Die ersten Flexitys sind zwar schon seit 2018 im Betrieb, doch warum es extrabreite Sitze gibt, hat sich offenbar noch kaum herumgesprochen. Diese sind sogenannte Eltern-Kind-Sitze, die unter anderem auch für mobilitätseingeschränkte Personen sind.

In der Flexity gibt es neben den klassischen Einzel- und Doppelsitze sowie Klappsitze, auch sogenannte Eltern-Kind-Sitze. Das sind extrabreite Sitze, die sich laut Wiener Linien international bewährt hätten. „Sie bieten unseren jüngsten Öffi-Fahrgästen einen gemeinsamen Platz mit Mama, Papa oder einer anderen Bezugsperson“, so Pressesprecherin Katharina Steinwendtner von den Wiener Linien. Auch wären sie für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste oder beispielsweise Personen mit Gepäck.

Auf Nachfrage von ORF Wien seien laut Steinwendtner noch keine Beschwerden über den breiteren Sitz bekannt, vielmehr würden die Fahrgäste die verbesserte Barrierefreiheit des neuen Straßenbahn-Modells schätzen. Der Zweck des eineinhalbfachen Sitzes ist vielen Fahrgästen jedoch wohl nicht bekannt.

Bei einem Lokalaugenschein des ORF Wien wurde deutlich, dass die meisten Fahrgäste nichts mit den breiteren Sitzen anzufangen wissen. Einer der Befragten am Urban-Loritz-Platz meinte dazu: „Wenn ich dort alleine sitze, fühle ich mich, als würde ich zu viel Platz einnehmen. Und zu zweit geht sich’s nicht aus.“ Er würde die eineinhalbfachen Sitze aus diesem Grund sogar meiden.

Das ist der generelle Tenor der Befragung: Für welche Fahrgäste der breitere Sitz tatsächlich bereitsteht, weiß niemand so recht. Viele sehen den Sinn des Sitzes nicht, bezeichnen ihn sogar als „komisch“. Nachdem die Befragten aber über den Zweck des Sitze in Kenntnis gesetzt wurden, begrüßten sie den Sitz beziehungsweise die Anzahl der Sitze sogar.

Die Wiener Linien appellieren an die Fahrgemeinschaft, aufeinander Acht zu geben und bei Bedarf den breiteren Platz jenen zu überlassen, die ihn gerade benötigen. Für mehr Bekanntheit könnte etwa eine Kennzeichnung sorgen. Schon bisher gibt es in den öffentlichen Verkehrsmitteln Aufkleber, die bitten, etwa Schwangeren oder gebrechlichen Personen Vorrang bei den Sitzplätzen einzuräumen.

Mittlerweile sind die in 2018 in Betrieb gegangen Flexitys auf den Linien 6, 11, 18, 60 und 71 im Einsatz. Im Laufe des Jahres kommen mit den Linien 46 und 49 zwei weitere dazu. Bisher sind 46 der modernen, barrierefreien Straßenbahnen in Wien im Einsatz. Bis 2025 werden insgesamt 119 Flexitys geliefert.

(orf.at/Foto: Pixabay)

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