Corona-Ausbildungspaket für junge WienerInnen

Die Stadt Wien investiert 17 Millionen Euro in die Ausbildung junger Wienerinnen und Wiener, die von der Corona-Krise besonders stark betroffen sind.

Bei den 20- bis 24-Jährigen hat sich mit einem Plus von 8.550 Personen die Arbeitslosigkeit mehr als verdoppelt. Insgesamt sind 16.154 jungen Wienerinnen und Wiener in dieser Altersgruppe ohne Job. Bei den dem AMSgemeldeten Lehrstellen zeichnet sich ein Rückgang von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab.

Die Stadt Wien hat daher das Wiener Ausbildungspaket ins Leben gerufen, das der waff umsetzt. Es umfasst:

  • 10 Millionen Euro für die überbetriebliche Lehrausbildung
  • 7 Millionen Euro für die Qualifizierung junger arbeitsloser Wienerinnen und Wiener
    • Qualifikationspässe und Hilfe beim Nachholen von Lehrabschlüssen und anderen Ausbildungen
    • Qualifizierung für Zukunftsberufe in den Branchen Gesundheit, Pflege und Informatik sowie neu entstehende Berufe, etwa zur Bekämpfung des Klimawandels
Balkengrafik: Arbeitslosigkeit in Wien 2019/2020

Bürgermeister Michael Ludwig: „Jugendliche brauchen eine fundierte Berufsausbildung. Wir wollen den jungen Menschen Perspektiven geben, denn die Jugend ist unsere Zukunft. Wir lassen niemanden im Stich!“

Balkengrafik: Jugendarbeitslosigkeit seit 1995

Vizebürgermeistern Birgit Hebein: „Junge Menschen sind heute mit den Folgen von Krisen konfrontiert: ein zerrütteter Arbeitsmarkt nach Corona und die Klimakrise, deren Folgen uns noch viele Jahre begleiten werden. Deshalb müssen wir rasch handeln, dabei niemanden übersehen und in nachhaltige Arbeitsplätze investieren.“

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke: „Wir dürfen nicht zulassen, dass eine verlorene Generation ohne Perspektive entsteht. Junge Menschen brauchen echte Chancen, dafür sorgen wir mit diesem Paket. Auch die Wirtschaft wird für eine nachhaltige Erholung gut qualifizierte Fachkräfte brauchen.“

 

Wiener Ausbildungspaket im Detail

10 Millionen Euro für die überbetriebliche Lehrausbildung in Wien

Die Stadt Wien wird den bisherigen Finanzierungsbeitrag für die überbetriebliche Lehrausbildung in der Höhe von 6,7 Millionen Euro auf 10 Millionen Euro aufstocken. In den nächsten Wochen wird der waff gemeinsam mit dem AMS Wien bereits Unterstützungsmaßnahmen zur bestmöglichen Vorbereitung der Jugendlichen auf die Lehre starten. Eine bessere Ausstattung der technischen Lerninfrastruktur, etwa durch den Ankauf von Tablets, soll damit ebenso finanziert werden, wie zusätzlicher Förderunterricht oder Vorbereitungskurse auf die Lehrabschlussprüfung.

7 Millionen für die Qualifizierung junger arbeitsloser WienerInnen

Qualifikationspass: Hilfe beim Nachholen von Lehrabschlüssen

Der Qualifikationspass unterstützt und begleitet Wienerinnen und Wiener, die maximal einen Pflichtschulabschluss haben, Schritt für Schritt bis zu einem Ausbildungsabschluss, etwa dem Lehrabschluss.

Von Mitte Juni bis Ende September 2020 werden in einem ersten Schritt rund 3.000 arbeitslos gemeldete Jugendliche zwischen 18 und 21 Jahren kontaktiert, um sie mit dem Qualifikationspass Schritt für Schritt zu einem Lehrabschluss oder einer gleichwertigen Ausbildung zu begleiten.

Jugendstiftung – Qualifizierung für Zukunftsberufe

Trotz der aktuellen Krise am Arbeitsmarkt gibt es Branchen, die zusätzliche Arbeitskräfte brauchen. Das sind allen voran der Gesundheits- und Pflegebereiche und die IKT-Branche. Auch zur Bekämpfung des Klimawandels werden ganz neue Berufe mit entsprechenden Qualifikationen gefragt sein. Der waff und das AMS Wien werden mit Branchen und Unternehmen kooperieren, die spezielle Fachkräfte suchen.

Neue Ausbildungsbetriebe durch Ausbildungsverbünde

Neue Betriebe für die Lehrausbildung sollen gewonnen werden. Eine Möglichkeit dafür sind sogenannte Ausbildungsverbünde. Sie haben den Vorteil, dass ein Betrieb, der in einem Beruf nicht alle Ausbildungsinhalte abdecken kann, die fehlenden Teile durch eine Kooperation mit anderen Betrieben anbieten beziehungsweise sie am Bildungsmarkt ankaufen kann. Im Mittelpunkt steht dabei die Kooperation mit den überbetrieblichen Lehrausbildungseinrichtungen.

waff hilft WienerInnen in Kurzarbeit bei Weiterbildung mit Geld und Beratung

Der waff steht mit seinem gesamten Unterstützungsangebot für beschäftigte WienerInnen von Information und Beratung bis hin zu finanzieller Förderung mit bis zu 5.000 Euro für berufliche Weiterbildung wieder in vollem Umfang bereit. Insgesamt stehen dafür heuer fast 24 Millionen Euro zur Verfügung. Ganz besonders adressiert der waff dabei aktuell auch WienerInnen, die in Kurzarbeit sind und diese Zeit für berufliche Weiterbildung nutzen wollen.

(wien.gv.at)

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