Frankreich und Großbritannien schlagen einmonatigen Waffenstillstand in der Ukraine vor

Frankreich und Großbritannien haben einen Vorschlag für einen einmonatigen Waffenstillstand in der Ukraine unterbreitet, der Luft-, See- und Angriffe auf die Energieinfrastruktur umfassen soll.

Dies erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron in einem Interview mit der Zeitung Le Figaro.

Laut Macron erstreckt sich der Vorschlag nicht auf Kämpfe an Land. Er begründete dies mit der enormen Länge der Frontlinie, die der Entfernung zwischen Paris und Budapest entspricht. Eine umfassende Überwachung der Einhaltung des Waffenstillstands wäre daher extrem schwierig, so der Präsident weiter. Die Initiative wurde von der russischen Nachrichtenagentur TASS aufgegriffen.

Hoffnung auf diplomatische Annäherung

Macron äußerte zudem die Hoffnung, dass die Kommunikation zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wiederhergestellt werden könnte. Hintergrund ist ein kontroverser Austausch zwischen Selenskyj, Trump und US-Vizepräsident James David Vance während eines Treffens im Weißen Haus am vergangenen Freitag, dem 28. Februar. Laut der Nachrichtenagentur Srna endete das Treffen mit einer hitzigen Debatte zwischen den drei Politikern.

Keine europäischen Truppen in naher Zukunft

Ein weiteres Thema des Interviews mit Le Figaro war die Stationierung europäischer Friedenstruppen in der Ukraine. Macron stellte klar, dass eine solche Entsendung in den kommenden Wochen nicht geplant sei. „Die Frage ist, wie wir diese Zeit nutzen können, um einen tragfähigen Waffenstillstand zu erreichen, der mehrere Wochen andauern könnte. Nach einer Friedensvereinbarung könnte dann die Stationierung folgen“, erklärte der französische Präsident.

Zugleich äußerte Macron Zweifel an den laufenden Verhandlungen zwischen den USA und Russland. Er zeigte sich überzeugt, dass der russische Präsident Wladimir Putin versuchen werde, die Ukraine zu „demütigen“. „Wir wollen Frieden. Aber nicht um jeden Preis und nicht ohne Garantien“, betonte Macron. Zudem sei er sicher, dass sich die Beziehungen zwischen Selenskyj und Trump nach dem jüngsten Streitgespräch im Weißen Haus entspannen würden.

Internationale Friedensgespräche in London

In London fand gestern ein hochrangiges Treffen zur Friedenssicherung in der Ukraine statt. Daran nahmen die Staats- und Regierungschefs der Ukraine, Deutschlands, Dänemarks, Spaniens, Italiens, Kanadas, der Niederlande, Norwegens, Polens, Rumäniens, Finnlands, Frankreichs, Tschechiens und Schwedens teil. Ebenso waren EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der Präsident des Europäischen Rates António Costa und NATO-Generalsekretär Mark Rutte anwesend, berichteten die Medien.

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