Hunderte Infizierte in deutscher Fleischindustrie

In deutschen Schlachtbetrieben sind nach „Spiegel“-Informationen bisher mehr als 600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Meist hätten sich rumänische Werkvertragsarbeiter angesteckt, die oft in Gemeinschaftsunterkünften lebten, berichtete das Magazin heute unter Berufung auf Behördeninformationen.

Es wurden beim baden-württembergischen Produzenten Müller Fleisch in den vergangenen Wochen etwa 300 Infizierte registriert, beim Unternehmen Westfleisch in Nordrhein-Westfalen mehr als 200. „In den Betrieben darf weitergearbeitet werden, weil die Behörden davon ausgehen, die Lage mit den verfügten Quarantänemaßnahmen unter Kontrolle zu haben“, schreibt der „Spiegel“.

Firma nach Ausbruch geschlossen
Mehrbettzimmer dürfen nur von Partnern oder Familien bewohnt werden, die Fleischproduzenten verweisen auf verstärkte Hygiene in ihren Betrieben. Die Firma Vion allerdings habe ihren Schlachtbetrieb im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt nach einem Coronavirus-Ausbruch mit mehr als hundert Infizierten geschlossen.

Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Mast sagte dem Magazin, die seit Mitte April geltenden Vorgaben des Arbeitsministeriums würden „nach allem, was ich weiß, in kaum einer Unterkunft“ für Arbeitskräfte eingehalten. Sie will künftig die Fleischproduzenten selbst statt Subunternehmen für die Wohnsituation haften lassen: „Das Geschäftsmodell mit den prekären Unterkünften für osteuropäische Arbeiter muss beendet werden“, so die SPD-Politikerin.

red, ORF.at/Agenturen

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