602 bestätigte Infektionsfälle gibt es aktuell hierzulande, doch durch die eben erst gestoppte Ski-Saison dürfte Österreich das neuartige Coronavirus in ganz Europa „exportiert“ haben. Besonders Touristen aus Skandinavien hatten in den letzten Wochen die Wintersportorte in den Alpen frequentiert – und bei ihrer Abreise Covid-19 unbemerkt mit nach Hause gebracht.
Wie die „Kronen Zeitung“ berichtet, soll ein enormer Anteil der Corona-Fälle in Dänemark und Norwegen auf eine Ansteckung in Österreich zurückzuführen sein. Stand Freitag hatten sich demnach 265 der 785 erkrankten Dänen hierzulande infiziert. Noch dramatischer sind die Zahlen aus Norwegen: Am Samstag wurde von den Gesundheitsbehörden mitgeteilt, dass knapp die Hälfte der 907 Infizierten heimgekehrte Urlauber gewesen seien. Schweden sieht bei 18 Prozent (137) der 775 Fälle eine Verbindung zu Österreich. Insgesamt wurden demnach 861 Bürger diese drei Länder durch einen Urlaub in unseren Alpen infiziert.
Schon am 5. März hatten isländische Behörden den Tiroler Nobelskiort Ischgl zum „Hochrisiko-Gebiet“ für Corona-Infektionen erklärt und alle seit dem 29. Februar heimgekehrten Urlauber unter Quarantäne gestellt. Seitens der Tiroler Landesregierung wurde damals aber abgewunken, die Isländer hätten sich auf dem Rückflug bei einem erkrankten Passagier infiziert.
Eine Woche später war die Situation im Land plötzlich eine ganz andere: Das Virus breitete sich nachweislich in Tirol aus, die Wintersaison wurde am 12. März beendet, alle Hotels sind ab Montag behördlich geschlossen. Am Freitag wurde dann das gesamte Paznauntal und St. Anton am Arlberg abgeriegelt und zum Corona-Sperrgebiet erklärt.
Am Freitag machte auch das deutsche Robert-Koch-Institut das Bundesland Tirol offiziell zum Risikogebiet. Aktuell sind 206 Corona-Fälle in Tirol und 602 in ganz Österreich bekannt.
(heute.at)