Messerattacke in Villach: 14-Jähriger getötet – Ermittler sehen islamistischen Hintergrund

Ein tragischer Vorfall erschütterte am Samstagabend, den 15. Februar 2025, die Kärntner Stadt Villach: Ein 14-jähriger Junge wurde bei einer Messerattacke tödlich verletzt, fünf weitere Personen erlitten teils schwere Verletzungen.

Die Tat sorgt landesweit für Entsetzen und eine intensive politische Debatte, denn laut dem österreichischen Innenminister Gerhard Karner handelt es sich um einen islamistisch motivierten Angriff. Die Ermittlungen zeigen, dass der mutmaßliche Täter, ein 23-jähriger syrischer Asylwerber, sich innerhalb weniger Wochen über soziale Medien radikalisiert hat – insbesondere über die Plattform TikTok. Nun stellt sich die Frage, wie mit der wachsenden Bedrohung durch Online-Radikalisierung umgegangen werden soll.

Die Messerattacke in Villach stellt die österreichische Sicherheitslage vor neue Herausforderungen. Laut den bisherigen Ermittlungsergebnissen war der 23-jährige Verdächtige in Österreich als Asylwerber registriert und hatte in den letzten Wochen verstärkt Inhalte eines radikalen islamistischen Influencers konsumiert. Dies führte offenbar zu einer schnellen Radikalisierung, die schließlich in die tödliche Tat mündete.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) betonte in einer Pressekonferenz, dass es sich hierbei um eine neue Form der Bedrohung handle: „Wir sehen zunehmend Einzeltäter, die sich innerhalb kürzester Zeit online radikalisieren. Diese Entwicklungen müssen wir ernst nehmen und gezielt bekämpfen.“ Besonders besorgniserregend sei, dass Plattformen wie TikTok zunehmend als Instrument zur Verbreitung extremistischer Ideologien genutzt würden.

Forderung nach strengeren Maßnahmen


Im Zuge der Diskussion über Konsequenzen nach der Attacke forderte Karner verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, darunter auch „stichprobenartige Massenkontrollen“ unter bestimmten Gruppen, insbesondere bei Asylwerbern aus Syrien und Afghanistan. Diese Vorschläge sind jedoch umstritten. Während einige Politiker eine verstärkte Überwachung als notwendig ansehen, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen, warnen Kritiker vor diskriminierenden Maßnahmen, die pauschal bestimmte Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht stellen könnten.

Sicherheitsexperten weisen darauf hin, dass eine verstärkte Überwachung von Online-Plattformen ebenso notwendig sei, um frühzeitig auf Radikalisierungstendenzen reagieren zu können. Zudem müsse der Dialog mit den Betroffenen intensiviert werden, um eine nachhaltige Prävention zu gewährleisten.

Der Gemeinderat und die Stadtregierung haben am Sonntag am Tatort innegehalten, um der Opfer zu gedenken, und einen Kranz niedergelegt. „Die Erschütterung über das Geschehene ist weiterhin groß. Aus diesem Grund haben wir eine Trauerwoche ausgerufen“, erklärte Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) am Sonntag. Er kündigte zudem eine offizielle Gedenkveranstaltung an und betonte, dass alle städtischen Veranstaltungen in der kommenden Woche aus Respekt vor den Opfern abgesagt wurden.

Gedenkmarsch und Requiem für die Opfer des Anschlags

Am Dienstag, den 18. Februar, findet um 18:00 Uhr ein Gedenkmarsch statt, um der Opfer des Anschlags zu gedenken. Der Marsch beginnt in der Nähe des Café Bernold und führt über die für den Verkehr gesperrte Stadtbrücke direkt an den Tatort. Dort wurde eine eigens gestaltete Gedenkstätte eingerichtet, an der Teilnehmer Kerzen aufstellen können. Diese Möglichkeit wird auch nach dem Gedenkmarsch weiterhin bestehen, teilte die Stadt Villach am Sonntagabend in einer offiziellen Aussendung mit.

Die Route führt anschließend weiter über den Hauptplatz zur Stadthauptpfarrkirche, wo ein ökumenischer Gedenkgottesdienst abgehalten wird. Bürgermeister Günther Albel betonte die Bedeutung des gemeinsamen Gedenkens: „Wir dürfen uns von solchen Verbrechen nicht spalten lassen – unser Zusammenhalt ist stärker.“

Die Stadt Villach appellierte in einer offiziellen Mitteilung an alle Veranstalter, diesem Beispiel zu folgen und aus Rücksichtnahme auf die Opfer ähnliche Entscheidungen zu treffen. Bezüglich der geplanten Faschingssitzungen hieß es, dass die Gilden eigenverantwortlich entscheiden sollen, ob und in welcher Form die Veranstaltungen stattfinden.

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