„Unser Ziel ist es, dass die Stadt bis zum Jahr 2040 CO2-neutral wird, dazu müssen wir aber alle gemeinsam anpacken“, betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Wir wollen, dass alle Menschen in Wien ein gutes und gesundes Leben führen können – und dafür braucht es ein gutes und gesundes Klima. Unter dem Slogan „Wien macht gutes Klima“ kann sich jeder und jede Einzelne sowohl über Klimainitiativen der Stadt informieren als auch mehr darüber erfahren, was man selbst tun kann. Eines ist klar: es gibt viel zu tun.“
In der kommenden Woche radeln die Expert*innen der Stadt Wien vom Schlesingerplatz in der Josefstadt zum Stephansplatz direkt in der City bis zum Währingerpark im 18. Bezirk. Ein Blick zur ersten Station im 8. Bezirk verrät: hier tut sich einiges. Aktuell wird beispielsweise das betonlastige Schulumfeld in der Pfeilgasse zur verkehrsberuhigten Freizeitoase. Dadurch bekommt die Josefstadt einen 2.700 Quadratmeter großen Stadtgrünplatz, Verbesserungen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen inklusive. Verringerungen der verbauten Flächen wie diese zahlen wesentlich in das Gesamtkonzept ein. Denn durch derartige Maßnahmen kann Regenwasser versickern bzw. tragen allein die Bäume und Sträucher wesentlich zur Klimaverbesserung bei.
„Damit wir weniger Treibhausgase ausstoßen, braucht es die großen Hebel und auch viele kleine Schrauben. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Klimaneutral bedeutet, dass in einem Jahr nicht mehr CO2 in die Luft gelangt, als die Natur (vor allem der Wald) in Österreich in einem Jahr aufnehmen kann“, sagt Czernohorszky. „Um dieses Gleichgewicht zu erreichen, müssen wir unseren CO2-Ausstoß deutlich reduzieren. Wir brauchen Veränderungen im Großen wie im Kleinen und das ist nur dann möglich, wenn uns diese Reduktion als Gesellschaft gelingt. Viele Menschen verändern bereits ihre Essgewohnheiten oder ihr Mobilitätsverhalten und stellen dabei fest, dass manches ganz einfach geht. Auch die Stadt Wien hat sich dem Klimaschutz verschrieben und es gibt viele Projekte, die dazu beitragen. Die Rückgewinnung von verbauter Fläche trägt dazu ganz wesentlich bei.“
Wiener Klima-Tour – die nächsten Termine
Die Expert*innen der Stadt Wien informieren über das Thema Klimaschutz und die Wichtigkeit und Bedeutung von Grünräumen und geben viele wertvolle Tipps für Klimaschutz im Alltag. Natürlich ist auch für die jüngsten Besucher*innen gesorgt: Alle E-Lastenräder sind nicht nur mit umfangreichem Informationsmaterial ausgestattet, sondern bieten auch Spannendes und Abwechslungsreiches für die Kids. Mitmachen ist hier definitiv gefragt.
Die nächsten Stopps der Klima-Tour sind in den Bezirken Josefstadt, Innere Stadt, Währing, Döbling, Penzing, Liesing und Hietzing:
Dienstag, 23. August, Schlesingerplatz, 1080 Wien, 13:00-19:00 Uhr
Mittwoch, 24. August, Stephansplatz, 1010 Wien, 13:00-19:00 Uhr
Donnerstag, 25. August, Währingerpark, 1180 Wien, 13-19 Uhr
Dienstag, 30. August, Grinzinger Straße 112 (Eingang Q19), 1190 Wien, 13-19 Uhr
Mittwoch, 31. August, Baumgartner Casinopark, 1140 Wien, 13-19 Uhr
Donnerstag, 1. September, Speisinger Straße 135, 1230 Wien, 13-19 Uhr
Freitag, 2. September, Tiergarten Schönbrunn, Artenschutztage, 1130 Wien, 10-18 Uhr
Samstag, 3. September, Tiergarten Schönbrunn, Artenschutztage, 1130 Wien, 10-18 Uhr
Sonntag, 4. September, Tiergarten Schönbrunn, Artenschutztage, 1130 Wien, 10-18 Uhr
Wiener Klima-Tour – E-Lastenräder als Infopoints
Die E-Lastenräder fungieren dabei als multifunktionale Informationsträger, die aufmerksam machen sollen – aber vor allem auch zum selbst Ausprobieren und Entdecken einladen. Expert*innen geben dazu Auskunft über die verschiedenen Auswirkungen des Klimawandels und die geplanten und bereits gesetzten Maßnahmen der Stadt Wien. Auch über den Beitrag, den die Wiener*innen selbst leisten können, wird informiert. Die E-Fahrradflotte ist folgenden Schwerpunkten gewidmet:
Bei der Kreislaufwirtschaft geht es um alles rund um das Thema „Mist“ – von der Abfallwirtschaft, über Mülltrennung bis hin zu Second Hand und Müllvermeidung, aber auch die Energieproduktion durch Müllverbrennung wird thematisiert.
Der Bereich Artenvielfalt bietet Einblicke in die „Wald- und Wiesen-Charta“ sowie den Aktionsplan Artenvielfalt der Stadt Wien. Naturbelassene Orte in der Stadt bieten der Tier- und Pflanzenwelt viele Möglichkeiten, aber auch der eigene Garten kann sich zum kleinen Paradies für Wildtiere entwickeln, wenn man ein paar Regeln beachtet.
Wer kennt das „WeltTellerFeld“ in Wien? Oder wer nutzt die Wiener Fairteiler-Kühlschränke, um ein „zu viel“ an Lebensmittel an andere weiterzugeben? Diese und viele andere Themen rund um den Fokus Ernährung bilden ein ebenso spannendes wie breites Feld, bei dem es viele Tipps und Tricks für einen persönlichen Beitrag etwa zum Thema CO2-Reduktion geht.
Wasser macht gutes Klima und spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Klimawandelanpassung: Bei diesem Themenrad erfährt man, was Wien zum Schutz seiner Quellschutzwälder tut, aber auch wie die Stadt Wasser gezielt und kreativ einsetzt, um der Hitze entgegenzuwirken. Mit dem Wiener Wasser werden zudem 16 Trinkwasser-Kraftwerke angetrieben, die so viel Strom produzieren, dass eine Stadt wie Wiener Neustadt damit versorgt werden könnte. Darüber hinaus gibt es hier jede Menge Infos zum Wiener Kanalsystem und die moderne Abwasserreinigung der Stadt Wien.
Apropos Klimawandelanpassung: Dank des Grüngürtels mit dem Wienerwald und den rund 1.000 Parkanlagen verfügt Wien schon heute über mehr als 50 Prozent Grün-Anteil im Stadtgebiet – dennoch ist die Schaffung neuer Grünräume ein wesentliches Anliegen. Für 96 Prozent der Wiener*innen gilt bereits heute: innerhalb von nur 30 Minuten können sie mit klimafreundlichen Öffis größere Grünflächen im Stadtgebiet erreichen. Beim Themenfahrrad erfährt man mehr über Wiens Grün- und Erholungsflächen sowie Interessantes über den Wiener Stadtbaum.
Den Weg weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien thematisiert das Energie-Rad: Um bis 2040 klimaneutral zu sein, muss der Ausstieg aus fossiler Energiegewinnung gelingen. Beim Themenrad werden die verschiedenen Möglichkeiten dazu vorgestellt– über Energiesparen, über Photovoltaik, über Wärmepumpen bis hin zur Nutzung von Fernwärme.
Das Themenrad zum Wiener Klimafahrplan gibt einen Überblick über den Weg zur Klimaneutralität bis 2040 – konkret sind 100 Maßnahmen in Planung.