Der Mindestabstand von einem Meter sei unbedingt einzuhalten, sagten die beiden Ressortchefs bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Verkündet wurde auch, dass am Wochenende Rehakliniken und Kurhäuser schließen müssen.
„Die Einmetersicherheitsregel ist nicht irgendeine, sondern die dringende Empfehlung der Gesundheitsexperten und -expertinnen, damit wir eine Chance haben, das Virus einzudämmen, damit ältere Menschen nicht sterben müssen“, sagte Nehammer. „Der Einmetergrundabstand kann rettend sein“, so Anschober. „Das ist das wichtigste Grundprinzip.“
„Es ist möglich hinauszugehen, aber eigenverantwortlich darauf zu achten, dass man niemanden gefährdet und infiziert“, sagte Nehammer. An „alle, die jetzt die Sonnenstrahlen genießen, Sport betreiben: Alle tragen Mitverantwortung, dass sich das Virus nicht ausbreitet“. Sollte der Abstand von einem Meter unterschritten werden, „wird die Polizei einschreiten, informieren, und bei Nichtbefolgen handeln“.
Minister zufrieden mit Engagement der Bevölkerung
Grundsätzlich zeigten sich die beiden Minister über die Mitwirkung der Österreicher an den Maßnahmen sehr zufrieden. „Wir sehen, dass alle großartig mitmachen“, das sei „fantastisch“, sagte Anschober. Das Befolgen der Einschränkungen sei „der einzige Weg, dass man italienische, lombardische Verhältnisse vermeidet“. Nehammer verwies darauf, dass der öffentliche Verkehr bereits um 90 Prozent zurückgegangen sei. An die Bevölkerung richtete er seinen „großen Dank“.
Zuletzt gab es eine Debatte darüber, was im öffentlichen Raum erlaubt ist und was nicht. Teilweise gab es hier unterschiedliche Signale in Sozialen Netzwerken und auch vonseiten der Verwaltung. Tatsache ist, dass die Verordnung von Gesundheitsminister Anschober ein Betretungsverbot im öffentlichen Raum mit Ausnahmen vorsieht. Wer im dringenden Fall ins Freie möchte, um sich etwa die Füße zu vertreten, der darf das ausschließlich alleine machen oder mit den Personen, mit denen er zusammenlebt.
Verwirrung über Schließung
Am Donnerstag betonte Anschober, dass Parks und Spielplätze vorerst nicht geschlossen werden. „Wir werden – derzeit – keinen zentralen Erlass für Schließungen machen“, sagte er. Einzelne Gemeinden können freilich strengere Regeln erlassen, betonte man auf Nachfrage im Gesundheitsressort. Diese dürfen nach eigenem Ermessen Spielplätze und Parks schließen.
So etwa die Stadt Wien, die ihre Spielplätze sperrt, Parks aber offen lässt. Was Parks und Grünflächen anbelangt, betonte die Stadt, dass große Erholungsgebiete wie die Lobau und der Prater gar nicht gesperrt werden könnten. Auch alle fast 1.000 Parkanlagen zu sperren sei nicht machbar – mehr dazu in wien.ORF.at. Die Stadt Innsbruck hatte angekündigt, alle städtischen Park- und Grünanlagen sowie Spiel- und Sportplätze bis auf Weiteres zu sperren.
jkla, ORF.at/Agenturen