Kontroverse um Schulpflicht: Sollten Kinder problemlos von der Schule genommen werden können?

Am 9. Februar 2024 wurden bei Grenzkontrollen am Flughafen Memmingerberg in Deutschland mehrere Familien erwischt, die mit ihren schulpflichtigen Kindern verreisten, obwohl keine Ferienzeit vorlag.

Insgesamt wurden in acht Fällen festgestellt, dass keine Schulbefreiung von den Schulen erteilt wurde. Einige Eltern hatten ihre Kinder wegen Krankheit entschuldigt, jedoch dennoch eine vorher gebuchte Flugreise angetreten.

Die Grenzpolizei hat die zuständigen Schulbehörden über die Verstöße informiert, und die betroffenen Eltern müssen nun mit Bußgeldverfahren wegen Verletzung der Schulpflicht rechnen.

Doch während die Behörden auf die Einhaltung der Schulpflicht pochen, gibt es auch Stimmen, die argumentieren, dass es legitim sein sollte, Kinder aus der Schule zu nehmen.

Ein Kommentar aus Australien betonte, dass es dort üblich sei, Kinder unter 14 Jahren für längere Zeit oder kurzfristig aus der Schule zu nehmen, um beispielsweise einen Campingurlaub zu machen, während die Eltern sie unterrichten.

Einige Lehrer äußerten die Ansicht, dass Kinder in solchen Situationen oft mehr lernen könnten als in der Schule. Sie betonten, dass bei solchen Gelegenheiten den Kindern Unterrichtsstoff für das Homeschooling mitgegeben wird, ähnlich wie während der Corona-Pandemie oder für Kinder, die auf abgelegenen Farmen leben und zu Hause unterrichtet werden.

Befürworter eines flexibleren Ansatzes argumentieren, dass unbezahlte Urlaube, eine ausgewogene Work-Life-Balance und eine Konzentration auf das Leben anstelle des reinen Funktionierens und Arbeitens immer wichtiger werden. Sie plädieren dafür, diese Aspekte auch im Schulsystem zu berücksichtigen und nicht starr an traditionellen Schulzeiten festzuhalten.

Die Diskussion darüber, ob Eltern ihren Kindern problemlos einige Tage von der Schule nehmen sollten können, wird durch solche Vorfälle und unterschiedliche pädagogische Ansichten angeheizt.

 

Mirna Milanović

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