Brandschutz für Wiens Quellschutzwälder: Stadt übergibt Feuerwehrauto an Wildalpen

Durch den Klimawandel – höhere Temperaturen und Trockenheit – steigt auch die Waldbrandgefahr. Einen großen Beitrag zur Sicherung der 33.000 Hektar Quellenschutzwald der Stadt Wien in Niederösterreich (Rax-/Schneeberggebiet) und der Steiermark (Hochschwabgebiet) tragen auch die Freiwilligen Feuerwehren bei.

„So sorgt zum Beispiel die Freiwillige Feuerwehr Wildalpen mit ihren gut ausgebildeten Fachkräften dafür, dass solche Brände schnellstmöglich gelöscht werden und so wenig Schaden wie möglich entsteht“, betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Damit sie diese wichtige Arbeit noch besser verrichten können, steht ab sofort ein weiteres Feuerwehrauto bereit: Die Stadt Wien stellt der Freiwilligen Feuerwehr in Wildalpen ein gebrauchtes, aber mit modernster Technik ausgestattetes Feuerwehrauto zur Verfügung.“ Das Feuerwehrauto soll künftig bei Waldbränden in den Quellenschutzwäldern der Stadt Wien, aber auch benachbarten Forstbetrieben und privaten Kleinwäldern zum Einsatz kommen.

Oktober 2021 – Waldbrand wütete am Schneeberg

Die Sicherheit der Wiener Quellschutzwälder steht vor allem seit dem Oktober letzten Jahres im Fokus, als auf dem Mittagstein am Schneeberg fast 13 Tage ein Feuer wütete, bei dem fast 9.000 Helfer*innen im Einsatz waren. Das Feuer hinterließ eine Spur der Verwüstung, aber der Wiederaufbau des Waldes hat dennoch unmittelbar nach dem „Brand aus“ begonnen.

Der Brand brach am 25. Oktober am Mittagstein gegenüber der Rax-Seilbahn aus. Aufgrund der Wetterbedingungen breitete er sich rasant aus und hatte bald über 100 Hektar Wald geschädigt. Der Kampf gegen die Flammen erfolgte auch mit Unterstützung aus den Nachbarländern: Italien, Deutschland und die Slowakei halfen mit Spezialflugmaschinen bei den Löscharbeiten aus. Zusätzlich waren fast 9.000 Helfer*innen zur Stelle, darunter waren Feuerwehrleute und
Unterstützer*innen von der Bergrettung, dem Innenministerium und dem Bundesheer. 16 Fluggeräte waren insgesamt im Einsatz, welche gesammelt an die 5 Mio. Liter Wasser über dem in Flammen stehenden Gebiet abwarfen.

„Damit es gar nicht erst zu einem Brand kommt, sollten Waldbesucher*innen einige Regeln beherzigen. So ist das Hantieren mit offenem Feuer oder das Wegwerfen von Zigaretten im Wald brandgefährlich, hier kann bereits ein kleiner Funke große Folgen haben, wie wir in Hirschwang erleben mussten“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Wie geht es dem Mittagstein heute?

Das Feuer hat dem Wald und auch dem Boden schweren Schaden zugefügt, der Wiederaufbau einer Humusschicht und des darauf wachsenden Waldes wird viele Jahre in Anspruch nehmen. Der Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien hat gemeinsam mit der Forstbehörde, der Wildbach- und Lawinenverbauung, der Universität für Bodenkultur und Wiener Wasser an der Erstellung eines Maßnahmenkataloges gearbeitet. Die Fläche war und ist aufgrund des Brandes besonders erosionsgefährdet. Durch das Fällen von stark geschädigten oder bereits abgestorbenen Bäumen quer zum Hang und die Aussaat von Grassamen sowie das Pflanzen von neuen Bäumen und Sträuchern wurden diese Bereiche stabilisiert, um eine Bodenerosion zu verhindern.

„Aufgrund bisheriger Erfahrungen wird davon ausgegangen, dass einige Baumarten, so zum Beispiel die dickborkigen Schwarzkiefer trotz Beschädigung durch den Brand überleben werden. Als ‚Rohbodenkeimer‘ wird sich diese Baumart sowie manche Sträucher auch gut natürlich verjüngen können. Zusätzlich dazu wurden kleinflächig Eichen und andere Mischbaumarten wie Walnuss gesät und gepflanzt. Die ersten Erfolge sind bereits erkennbar“, so Forstdirektor Andreas Januskovecz.

Waldbrandprävention mittels Drohne und Wärmebildtechnik

Zur Waldbrandprävention wird nun auch mittels Drohne, die mit modernster Wärmebildtechnik ausgestattet ist, aktiv nach Wärmequellen (u.a. Lagerfeuer) gesucht, um diese schnell zu löschen und wenn möglich die Verursacher zu identifizieren. Die Drohne ist auch mit einer hochauflösenden Kamera ausgestattet die, aus großer Entfernung, gestochen scharfe Fotos machen kann.

(Foto: PID/Martin Votava)

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