Countrysänger Kenny Rogers ist tot

Der Country- und Popmusiker Kenny Rogers ist tot. Wie seine Familie am Samstag auf Twitter mitteilte, starb der dreifache Grammy-Gewinner im Alter von 81 Jahren. Mit Welthits wie „The Gambler“ und „Lady“ gehörte er zu den erfolgreichsten US-Musikern aller Zeiten.

Rogers sei am späten Freitagabend (Ortszeit) „friedlich zu Hause, an natürlichen Ursachen und (…) umgeben von seiner Familie“ gestorben, hieß es in der Mitteilung der Rogers-Familie. Man plane zunächst nur „eine kleine private Abschiedsfeier“ in diesen Zeiten der Sorge wegen der Coronavirus-Krise. Die Karriere des US-Sängers umfasste sechs Jahrzehnte, in denen er „eine unauslöschliche Spur in der Geschichte der amerikanischen Musik hinterlassen“ habe, wie die Familie schrieb.

In seiner vor allem in den USA sehr erfolgreichen Laufbahn, die ihn mit Countrymusikikonen wie Dolly Parton und Willie Nelson zusammenführte, verkaufte der Musiker mehr als 120 Millionen Alben. Im Oktober 2017 verabschiedete sich Rogers mit einem furiosen Konzertfinale an der Seite von Kollegen wie Parton und Lionel Richie in den Ruhestand.

Spielte auch Jazz und Rock

Der 1938 im texanischen Houston als viertes von acht Kindern geborene Rogers kann nicht nur Country, auch wenn er in die US-Ruhmeshalle dieser Musikrichtung aufgenommen wurde. Zwischendurch spielte er auch Jazz, Rock, Pop und Folk, schrieb Bücher, arbeitete als Schauspieler, Fotograf – und spielte sogar mal professionell Tennis. „Ich habe erst mit 35 angefangen, dann wurde ich besessen und habe acht Stunden am Tag gespielt.“

Aber Kenneth „Kenny“ Rogers kehrte trotzdem immer wieder zurück zur Countrymusik – schließlich habe dazu einst schon seine Mutter gebügelt, wie er einmal sagte. Anders als viele seiner Kollegen und Kolleginnen beschwor der Sänger in seinen Songs aber nicht ausschließlich das konservative „Heile-Welt-Image“.

Er nahm sich auch heikler Themen wie Rassismus („Reuben James“), Vergewaltigung („Coward Of The County“) oder des Leids der Kriegsveteranen („Ruby Don’t Take Your Love To Town“) an. „Das ist meine Stärke in der Musik. Ich habe immer nach zwei Arten von Songs gesucht. Balladen, die alles sagen, was Männer sagen und Frauen hören wollen. Und gesellschaftlich wichtige Songs.“

Einer der „spaßigsten Auftritte seines Lebens“

All das brachte ihm Fans auf der ganzen Welt. Auch Menschen, die Country sonst eher ablehnen, haben oft eine Schwäche für Rogers. Und sogar die Reggae-Nation Jamaika verehrte den Sänger. Einen der „spaßigsten Auftritte seines Lebens“ habe er auf der Insel gehabt, sagte Rogers, der immer wieder gerne die Geschichte erzählte, wie er damals vier Stunden vom Hotel zur Konzertbühne brauchte, weil so viele Jamaikaner sich per Fuß zu seinem Auftritt aufgemacht hatten und die Straßen verstopften.

Kenny und Dolly Parton

 

ORF.at/ Agenturen

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