In Österreich sind 565.000 Frauen armutsgefährdet

Zum Weltfrauentag am 8. März rückt die Caritas der Erzdiözese Wien gemeinsam mit Doris Schmidauer die prekäre Lage vieler Frauen in Österreich in den Fokus. 

„Armut kann jeden treffen, doch Frauen sind besonders häufig betroffen“, betont Schmidauer. Die Ehefrau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen unterstützt die Caritas seit mehreren Jahren im Kampf gegen weibliche Armut. „Es ist unsere gesellschaftliche Verantwortung, Strukturen zu schaffen, die Frauen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen und sie vor Armut sowie Wohnungslosigkeit schützen“, erklärte sie in einer aktuellen Aussendung.

Steigende Armutszahlen unter Frauen in Österreich

Laut Caritas sind derzeit rund 565.000 Frauen in Österreich armutsgefährdet, 143.000 befinden sich in akuter finanzieller Not – eine Entwicklung, die zunehmend besorgniserregend ist. Etwa ein Drittel der 21.000 als wohnungslos gemeldeten Menschen sind Frauen. Besonders Alleinerziehende und Mindestpensionistinnen leiden unter den wirtschaftlichen Folgen der vergangenen Jahre, da sie ohnehin bereits mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen hatten.

Niedrigere Gehälter und hohe Belastungen

Doris Anzengruber, Leiterin der Caritas-Sozialberatung in Wien, verweist auf die Realität, die sich in den Hilfsangeboten der Caritas zeigt: „Mehr als 60 Prozent der Hilfesuchenden in unseren Sozialberatungsstellen sind Frauen. Ihre Gehälter und Pensionen sind meist niedriger, wodurch es oft schwerfällt, den grundlegenden Lebensbedarf zu decken.“ Dank Spenden könne die Caritas in vielen finanziellen und sozialen Notlagen Unterstützung leisten.

Für wohnungslose Frauen sei die Situation besonders belastend, da oft psychische Probleme hinzukämen. Häufig seien Gewalterfahrungen entweder Auslöser oder verstärkende Faktoren für psychische Erkrankungen, die den Verlust der Wohnung begünstigten und den Weg zurück in ein stabiles Leben erschwerten.

Hilfe für Frauen in Not

In Wien bietet die Caritas derzeit hunderten Frauen in ihren Wohnhäusern und Notquartieren Schutz und Unterkunft. Speziell für Frauen gibt es das Tageszentrum FrauenWohnzimmer* sowie drei Wärmestuben. Zudem sind im Tageszentrum am Hauptbahnhof und in der Notschlafstelle Gruft eigene Bereiche für Frauen eingerichtet. Finanzielle Unterstützung erhalten Betroffene unter anderem in den Sozialberatungsstellen der Caritas.

Um Frauen in Not zu helfen, organisiert die Caritas Wien am 7. März von 16:00 bis 18:00 Uhr eine große Sachspendensammlung vor dem Caritas Shop mit Ziege in der Mariahilfer Straße 77. Besonders benötigt werden Hygieneartikel wie Duschgel, Deodorants, Cremen und Periodenprodukte, aber auch Wohlfühlprodukte wie Tee, Kaffee und Schokolade sowie Gutscheine für Freizeitangebote, Drogeriemärkte und Lebensmittel.

Mit dieser Initiative soll Frauen in schwierigen Lebenslagen konkrete Hilfe und Unterstützung geboten werden.

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