Die Erneuerbaren Energien sind aktuell nicht nur der Weisheit letzter Schluss, sondern auch der einzige Hoffnungsschimmer, über den die EU verfügen dürfte. Die Gasspeicher leeren sich zusehends, und dringend benötigter Nachschub ist nicht in Sicht. Sollte sich die Gasknappheit weiter zuspitzen, könnte im Jahr 2023 zu einem Versorgungs-Katastrophenjahr werden.
Wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel erklärte, sieht sie ein „erhebliches Risiko“. Dabei hätte die EU eigentlich hier vorausplanen können. Immerhin bastelte man ja schon Monate vor der Ukraine-Invasion an den Sanktionen. Sollte Russland auch noch die verbleibenden 20 Prozent seiner Gaslieferungen in die EU stoppen, dann sieht es nicht gut aus. Bereits im Sommer könnten 30 Milliarden Kubikmeter Gas fehlen. Eine Lücke, die schwer auszufüllen sein wird. Die Flüssiggas-Kapazitäten werden jedenfalls nicht helfen, denn die wird primär der asiatische Markt aufsaugen.
Beschleunigte Genehmigungen für Erneuerbare Energien
Aus diesem Dilemma sollen die Erneuerbaren Energien helfen. Die große und einzige Hoffnung der EU, und darum möchte man beschleunigte Genehmigungen ausstellen, um eine Brücke zu schlagen, bis die neue EU-Richtlinie dafür in Kraft treten kann. Dadurch sollen 14 Milliarden Kubikmeter Gas ersetzt werden.
Außerdem berichtete Von der Leyen, dass sich die Flüssiggasimporte aus den USA in die EU fast verdoppelt haben. Dass ein Blackout droht, glaubt die Kommissionspräsidentin nicht. Dazu erklärte sie: „Dieses Dunkelszenario hat sich nicht realisiert.” Allerdings steht der Winter ja erst bevor.
(exxpress.at/Foto: gettyimages)