Kritik an MA-35: Beamter „Heben Telefone nicht ab“

Die Magistratsabteilung 35, zuständig für Zuwanderung und Staatsbürgerschaft, steht seit Jahren in der Kritik

„Telefone läuten bei uns den ganzen Tag, abgehoben wird so gut wie nie. Außer wir können sehen, am Display, dass es eine interne Nummer ist oder ein Vorgesetzter. Ansonsten wird das Telefon ignoriert“, sagte ein MA 35 Mitarbeiter, der anonym bleiben will, gegenüber Ö1.

Dafür gibt es ein Grund: Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen würden sich geradezu fürchten, Anliegen freundlich, entgegenkommend zu behandeln. Daraus ergebe sich sonst ein „Dominoeffekt“, meint der Mitarbeiter: „In dem Moment, wo einer unserer Referenten einmal ein Telefon abhebt und eine Frage beantwortet, spricht sich das herum unter den Antragstellern. Und das führt dann dazu, dass ganz viele Antragsteller blitzschnell informiert werden und die dann alle den Eindruck haben, sie könnten jetzt bei uns Antworten bekommen und ihre Anliegen bearbeitet. Und die kommen dann direkt persönlich am nächsten Tag. – Und dann ist quasi das ganze Amt voll.“

Der MA-35-Mitarbeiter bearbeitet vor allem Anträge von serbischen und türkischen Staatsbürgern.

Viele serbische Jugendliche und Studenten haben sich darüber beschwert, dass sie monatelang auf Antworten warten und Magistrat nie telefonisch erreichen können. Aus dem Büro des zuständigen Stadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS) hieß es, man habe bereits einen Reformprozess gestartet.

 

 

 

(dunav.at/orf.at)

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