Laut einem Bericht des „Standard“ sind sich die Verdächtigen keiner Schuld bewusst.
Nach Angaben der Polizei stehen die Jugendlichen unter Verdacht, Erpressung, Vergewaltigung und Brandstiftung begangen zu haben. Die mutmaßlichen Täter, von denen fünf sich derzeit in Untersuchungshaft befinden, haben laut Ermittlungen Vorstrafen, gehören vermutlich dem Drogenmilieu an und haben größtenteils einen Migrations- oder Fluchthintergrund. Vier der fünf Beschuldigten waren der Wiener Magistratsabteilung 11, die für Kinder- und Jugendhilfe zuständig ist, bereits bekannt. Trotz verschiedener Unterstützungsangebote wie Psychotherapie und Anti-Gewalt-Trainings hätten sie die Hilfsangebote nicht angenommen.
Eine Frau, die zunächst nur wegen Brandstiftung befragt wurde, berichtete in ihrer Aussage von einer langen Leidenszeit. Sie schilderte, wie sie über ein Jahr hinweg von der Jugendbande bedroht, ausgeraubt und gezwungen wurde, teure Drogen für die Jugendlichen zu kaufen. Laut ihren Angaben wurde sie von drei der Beschuldigten in ihrer Wohnung vergewaltigt. Es besteht der Verdacht, dass ihr dabei unbemerkt Drogen verabreicht wurden. Die Frau gab zudem an, dass Drohungen und psychische Gewalt sie so weit eingeschüchtert hätten, dass sie sich den Forderungen der Gruppe beugte.
Die mutmaßlichen Täter sollen sich selbst als Bande bezeichnet und damit geprahlt haben, Straftaten wie Einbrüche und Sachbeschädigungen begangen zu haben. Einige sollen sogar Drogen verkauft und die Einnahmen als „Business machen“ bezeichnet haben. Während ein Jugendlicher gestanden haben soll, mit Drogen gehandelt und eine Bankomatkarte fotografiert zu haben, bestreiten andere jede Schuld. Die Polizei hält jedoch die Aussagen der Frau für glaubwürdig. Ermittlungen zur Klärung des gesamten Sachverhalts laufen weiter.