Der Wiener Bürgermeister unterstützt die serbische Gemeinschaft

Für dunav.at betonte der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wiener Institutionen und Institutionen auf dem Balkan, erzählte uns aber auch mehr darüber, wie es Wien gelungen ist, so viele Jahre in Folge die Stadt mit der besten Lebensqualität zu sein.

Mit einem ,,Dobro jutro“, hat uns der Wiener Bürgermeister erst begrüßt und betonte weiterhin, dass er sich als stolzer Wiener Bürgermeister auf das bevorstehende Gespräch freue.

DUNAV: Wie hat es Wien geschafft, die weltweit höchste Lebensqualität zu erreichen?

LUDWIG: Ich bin jetzt seit zwei Jahren der Wiener Bürgermeister und davor war ich 10 Jahre lang Mitglied der Stadtregierung als Stadtrat für Wohnbau und Stadterneuerung. Wir haben in den letzten Jahren so viel geförderten Wohnbau geschaffen wie keine andere Großstadt und gleichzeitig die historischen Bausubstanzen erhalten. Außerdem punktet Wien mit niedriger Kriminalität sowie einem hervorragenden Angebot an hochwertigem Wohnraum und Freizeitangeboten. Diese höchste Lebensqualität ist keine Selbstverständlichkeit, sondern hart erarbeitet. Wien ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus und iwrd weiter daran arbeiten, dass alle WienerInnen unabhängig von Einkommen oder Herkunft am hohen Lebensstandard in der Stadt teilhaben können.

Wien ist eine Stadt mit einer ausgezeichneten Infrastruktur: gut ausgebautem und zuverlässigem Öffi-Netz, der Wasser- und Gesundheitsversorgung sowie breiten Kultur- und Bildungsangeboten. Mir ist es besonders wichtig, dass wir die Brücke schlagen, von unserer Tradition in die Zukunft und dass wir mit dem Motto ,,Smart City Konzept“ Überlegungen haben, wie man eine Stadt der Zukunft errichtet.

DUNAV: Mit welchen Ideen und Konzepte für Wiens Zukunft gehen Sie in diese Wahl?

LUDWIG: Gerade jetzt in der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass wir ein sehr gute funktionierendes Gesundheitswesen haben. Alle Menschen in Wien haben die Möglichkeit, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen und sozialen Herkunft, die beste medizinische und Gesundheit Versorgung zu bekommen. Alle sollen Zugang zu Spitzenmedizin haben. Mir ist auch wichtig der Jugend Perspektiven zu geben. Von daher ist Bildung etwas ganz wichtiges. Wir haben seit zehn Jahren kostenfreie Kindergärten und jetzt haben wir es geschafft Gratis-Ganztagsschulen mit 70 Standorten in Wien zu ermöglichen. Das bietet viele Möglichkeiten die Kinder noch besser für den Schulunterricht vorzubereiten.  Für mich ist es wichtig die Perspektiven zu schaffen, dass wir jedes Jahr zehn weitere Standorte mit den Ganztagsschulen ermöglichen. Gleichzeitig haben wir ein neues Bildungskonzept entwickelt. Den sogenannten „Bildungscampus“. Wir haben bereits sechs Standorte in verschiedenen Bezirken errichtet. Das Besondere dabei ist, dass wir vom Kindergarten, über die Volksschule bis zu weiterführenden Schulen, alle Angebote an einem Standort haben. Dort wo das nicht möglich wird, werden wir die Bildungsgrätzel umsetzen, damit sich die Schulen gegenseitig unterstützen können. Es gibt auch das „Wien Bonus“ Programm für die Wirtschaft und schnelle Corona-Hilfen für die ArbeitnehmerInnen sowie für die Betriebe. Auch dazu haben wir ,,Joboffensive 50+“ für den Lehrlingen, die jetzt keinen Ausbildungsplatz finden können. Wenn es um den Klimawandel geht, ist es auch wichtig, dass wir Maßnahmen ergreifen, Grünflächen zu sichern und weniger Luftverschmutzung zu verursachen.

DUNAV: Welche serbisch-stämmigen KandidatInnen treten bei der Wien-Wahl an?

LUDWIG: Wir haben in Wien viele Menschen mit der Migrationshintergrund. Die größte Gruppe  sind jene, die serbische Wurzeln haben. Es freut mich sehr zu sehen, dass die alle sehr gut integriert sind.  Bestes Beispiel ist Mag.a Silvia Jankovic. Sie ist die Spitzenkandidatin der SPÖ Margareten für die Bezirksvertretung. Ich halte sehr die Daumen für Frau Mag. Jankovic, weil sie eine sehr junge und motivierte Person ist, die für ein Bild einer offenen, respektvollen und engagierten Gesellschaft steht.

Dazu gibt es auch zwei KandidatInnen aus dem 10. Wiener Bezirk Favoriten, Nikola Poljak und Stana Cuskic. Wien braucht Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven. Ich denke, dass Herr Poljak und Frau Cuskic das schaffen können.

DUNAV: Welche Bedeutung hat die serbische Community für Wien?

LUDWIG: Es ist die größte Gruppe mit Migrationshintergrund, die in Wien lebt. Das Band zwischen Serbien und Wien ist ein enges. Denn Serbien ist das wichtige Herkunftsland von WienerInnen mit ausländischer Herkunft: 101.813 WienerInnen hatten Anfang 2019 eine serbische Herkunft (vor Türkei, Deutschland und Bosnien und Herzegowina). Deshalb pflegen wir die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Beziehungen zu Serbien. Bei dieser Gelegenheit möchte ich die Rolle der Medien hervorheben, die eine Verbindung zwischen Serbien, der Republika Srpska und Österreich herstellen. Es ist nämlich von großer Bedeutung für die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zwischen den beiden Gebieten, die Informierung der in Österreich lebenden Menschen mit Migrationshintergrund  zu haben.  Deshalb sind Sie als Medien dafür verantwortlich, das Beste aus beiden Welten dieser Gruppe von Menschen näherzubringen. Daher freue ich mich sehr unsere Beziehungen mit der Republika Srpska und Serbien weiter zu vertiefen.

DUNAV: Wie hoch sind die Chancen, dass Menschen, die keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen und seit vielen Jahren hier leben, künftig die Möglichkeit haben, an den Wahlen teilzunehmen?

LUDWIG: Das Wahlrecht ist an die österreichische Staatsbürgerschaft gebunden. Es gibt derzeit keine politische Mehrheit auf Ebene des Nationalrates, um das Wahlrecht dahingehend zu ändern, dass mehr Menschen bei kommunalen Wahlen partizipieren dürfen. Die SPÖ machte diesen Vorschlag im Jahr 2003, der auf der Grundlage des Gerichtsverfassungsgesetzes in der Justiz abgelehnt wurde. Deshalb ist es wichtig, für diese Menschen eine Alternative in Bezug auf Partizipation zu finden.

 

(dunav.at)

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