Ist der neue Stromtarif nach Preiserhöhung rechtswidrig?

Seit einigen Wochen ist bekannt, dass die Strompreise bei Wien Energie höher sein werden. Mit Aktionen bietet das Unternehmen jedoch niedrigere Preise. Ein Verbraucherschützer warnt jedoch vor Rechtswidrigkeit.

Anfang des Monats hat Wien Energie angekündigt, die Preise für Strom und Erdgas ab 1. September zu erhöhen. Mit Bindungs- und Treueaktionen kann man jedoch die Preisanpassung abfedern. Derzeit werden betroffene Kundinnen und Kunden per Brief über die neuen Preise informiert. Die BezirksZeitung berichtete.

Laut dem Brief sollen die Preise für Tarif „Strom Optima“ um 85 Prozent steigen. Im Brief hat die Wien Energie bereits eine Lösung parat und bietet mit „Optima Entspannt“ 100 Tage Gratis-Strom bei Bindung für ein Jahr und „nur“ 10,37 Euro Aufpreis für einen durchschnittlichen Haushalt. Was nach einem guten Angebot aussieht, soll jedoch rechtswidrig sein.

Optima Entspannt soll nicht entspannen

So sieht es zumindest Verbraucherschützer Peter Kolba auf Twitter. „Kunden eine Preissteigerung anzukündigen und sie gleichzeitig (ohne zu fragen) auf einen ´besseren Tarif´ umzustellen“, sei nicht in Ordnung. Damit man in den „Optima Entspannt“-Tarif übernommen werden kann, ist keine Unterschrift nötig und dies geschieht praktisch automatisch.

Wenn man den Absatz entdeckt, kann man der Umstellung laut „Krone“ jedoch telefonisch oder per Mail widersprechen.

„Meine Erfahrung aus über 30 Jahren Konsumentenschutz: Wenn ein Unternehmen ´Goodies´ auslobt und auf ´meinen Vorteil´ verweist, dann sollte man hinterfragen, ob nicht vielmehr das Angebot nur Vorteile für das Unternehmen bringt und weniger für mich“, schreibt Kolba.

Arbeiterkammer prüft

Die Arbeiterkammer (AK) Wien prüft derzeit einige Anfragen zum Thema mit der Wien Energie. „Wir prüfen in diesem Zusammenhang gerade die allgemeine Rechtslage. Das Ganze ist sehr komplex“, zitiert „Krone.at“ eine AK-Sprecherin.

Der Verein für Konsumentenschutz (VKI) schließt eine Klage gegen die Wien Energie nicht aus. „In der Causa gibt es einige Fragezeichen“, sagte Thomas Hirmke, Leiter der VKI-Rechtsabteilung. Zuletzt hat der Verein nach massiven Beschwerden über Preiserhöhungen den Verbund geklagt.

(MeinBezirk.at)

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