Russland sagt internationales Wirtschaftsforum ab

Russland hat sein für Juni geplantes internationales Wirtschaftsforum in St. Petersburg wegen des Coronavirus abgesagt. Es handelt sich um eines der größten Wirtschaftstreffen der Welt mit Staatsgästen und Konzernchefs aus Dutzenden Ländern.

Zum Schutz der Gesundheit der russischen Bürger sowie der Gäste und Teilnehmer des Forums werde in diesem Jahr auf das Ereignis verzichtet, meldete die Staatsagentur Ria Nowosti am Donnerstag unter Berufung auf Vize-Regierungschef Andrej Beloussow. Das „russische Davos“ ist für die seit Jahren unter Sanktionen der EU und der USA leidende Wirtschaft der Rohstoffgroßmacht die wichtigste Plattform, um sich der internationalen Geschäftswelt zu präsentieren. Dort werden jährlich Milliardenverträge geschlossen. Ungeachtet der wegen Russlands Rolle im Ukraine-Konflikt verhängten Sanktionen treffen sich in St. Petersburg jedes Jahr westliche und russische Unternehmer und Regierungsvertreter.

Zwar gibt es bisher nur wenige bestätigte Infektionen mit der Lungenkrankheit Covid-19 in Russland. Allerdings ergreifen die Behörden im flächenmäßig größten Land der Erde seit Wochen immer einschneidendere Maßnahmen, um einen großflächigen Ausbruch der Krankheit zu verhindern.

In der besonders bei Touristen beliebten Millionenstadt St. Petersburg am Finnischen Meerbusen wurde am Donnerstag der erste Fall einer Infektion bekannt. Ein italienischer Student hatte sich nach Behördenangaben offenbar bei einem Heimaturlaub infiziert. Öffentlich bekannte Todesfälle wegen der Krankheit gab es bisher nicht in dem Riesenreich. Die russische Hauptstadt Moskau lehnte bisher eine Absage von Großveranstaltungen ab.

(dpa, Handelsblatt.com)

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