Der österreichische Sender ORF berichtete gestern über die Geschichte von zwei Frauen, die sich erst vor Kurzem kennengelernt haben. Beide wurden im Oktober 1990 in Graz geboren.
Nach Jahrzehnten haben sie nicht nur voneinander erfahren, sondern auch ihre leiblichen Eltern kennengelernt – nachdem sich herausstellte, dass sie kurz nach der Geburt im Krankenhaus vertauscht worden waren.
Beide Mädchen waren damals Frühgeborene und wurden deshalb nach der Entbindung in Inkubatoren verlegt, anstatt bei ihren Müttern zu bleiben, wie die Kronen Zeitung berichtet.
Das Krankenhaus bestätigte der DPA den Vorfall.
„Wir bedauern zutiefst, dass es damals zu einem solchen Fehler gekommen ist“, erklärte die Krankenhausdirektorin.
Öffentlicher Aufruf im Jahr 2016 blieb zunächst erfolglos
Eine der Frauen erfuhr bereits vor mehreren Jahren, dass sie nicht das biologische Kind ihrer Eltern sein konnte: Bei einer Blutspende wurde festgestellt, dass ihre Blutgruppe nicht mit der ihrer „Eltern“ übereinstimmte.
Trotz interner Untersuchungen des Krankenhauses und eines öffentlichen Aufrufs im Jahr 2016 konnte die andere Familie damals nicht ausfindig gemacht werden.
Die zweite Frau entdeckte die Wahrheit erst vor wenigen Wochen. Während ihrer Schwangerschaft erfuhr sie ihre Blutgruppe und brachte diese Information mit dem ungelösten Fall der Babyverwechslung in Graz in Verbindung. Daraufhin nahm sie Kontakt zur anderen Frau auf.
Wie ORF berichtet, bestätigte ein DNA-Test schließlich ihre biologische Verwandtschaft.
Eine der Frauen sagte, es sei, als hätte sie schon ihr ganzes Leben lang eine Schwester gehabt. Sie beschrieb das Erlebnis als „etwas unheimlich, aber schön“. Die andere Frau, die bereits vor Jahren von der Verwechslung erfahren hatte, sprach von einem „unbeschreiblich guten Gefühl“ beim ersten Zusammentreffen.
