Seit Juni hat die Stadtregierung den Wienerinnen und Wienern erklärt, dass es strengere Maßnahmen brauche, um einen Lockdown zu verhindern. Jetzt gibt es zwischen Salzburg mit höchster 7-Tage-Inzidenz bei den Coronazahlen österreichweit und Wien keinen Unterschied, der Lockdown gilt überall.
Auf die Frage, warum Wien hier mitgezogen ist, sagte Ludwig im „Wien heute“-Interview: „Es war richtig, dass wir parteiübergreifend und über Bundesländergrenzen hinweg, diese sehr schwere Entscheidung getroffen haben, um die Spitäler dort zu schützen. Es ist ein Akt der Solidarität dem Krankenhauspersonal gegenüber, die Zahlen zu senken.“
„Lockdown funktioniert, wenn Kontakte reduziert werden“
Auch wenn am ersten Tag des Lockdowns auf Wiens Straßen relativ viel los war, ist Ludwig überzeugt, dass der Lockdown funktionieren könne. „Der Lockdown hat den Sinn, Kontakte zu reduzieren. Man merkt trotzdem, dass es eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten gibt, dadurch hoffen, wir dass es geringere Ansteckungsgefahr gibt.“ Außerdem habe man mit den Sozialpartnern intensive Gespräche geführt, und alle eingeladen, überall Home Office umzusetzen, um zur Kontaktreduktion beizutragen.
Obwohl die Situation an den Schulen weiter angespannt ist – die Inzidenz bei den 5-14-Jährigen ist doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung – hält auch Ludwig am Konzept der offenen Schulen mit Präsenzunterricht fest: „An den Schulen wird intensiv getestet, dadurch besteht die Chance, Infizierte möglichst schnell rauszuholen. Wien bietet mit Alles Gurgelt ein sehr sicheres System.“
Impfpflicht: „Solidarität gegenüber den Geimpften“
Die beschlossene Impfpflicht sei „ein Signal an jene Bevölkerungsgruppe, die geimpft ist“. „Die fragen sich jetzt natürlich, warum habe ich alle Vorkehrungen berücksichtigt und muss mich jetzt trotzdem im Lockdown an schwerwiegenden Maßnahmen orientieren?“, so Ludwig.
Man wolle mit der Impfpflicht „in Richtung der Ungeimpften ganz deutlich machen, dass wir auch eine Solidarität einfordern, gegenüber anderen Teilen der Bevölkerung.“ Ob eine Strafe für Impfverweigerer in der Höhe von 3.600 Euro angemessen sei, so wie zuletzt von Verfassungsministerin Karoline Edstadler (ÖVP) vorgeschlagen, müsse laut Ludwig in Begutachtungsverfahren geprüft werden.