Wenigstens ist die Welt gerettet

Sie gleichen gelben Tic-Tacs. Nur viel größer. Und sie sind unheimlich ungeschickt, frech und respektlos. Zum Kopfschütteln. Doch mit vielen Zufällen und einer großen Portion Glück im Unglück meistern sie jede noch so schwierige Herausforderung: Die Minions sind wieder da und müssen dieses Mal ihren Mini-Boss Gru finden, der gekidnappt wurde.

Doch der Reihe nach:

Im zweiten Teil der „Minions“, der am Donnerstag in den heimischen Kinos startet, versucht sich der gerade einmal zwölfjährige Gru, seinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: Bei der Bösewicht-Gang „Die Fiesen 6“ ist eine Stelle frei geworden, nachdem sie ihren Gründer, den Wilden Knöchelknacker, bei der Flucht nach dem Diebstahl des Amuletts mit dem Zodiac-Stein in die Fluten geworfen hatten. Die Welt soll nun mithilfe des Amuletts von den Gangstern beherrscht werden: Da ist etwa die Nunchuck-schwingende Nonne, die mit Engelsmusik und Lichtstrahl erscheint und davonschwebt, der französische Gangster mit Krabbenarm oder ein blonder Kämpfer mit Stahlfäusten, die effektvoll sogar Gebäude einstürzen lassen.

Grus Traumjob

Natürlich bewirbt sich Gru und wird für ein Vorstellungsgespräch geladen. Seine Minions lässt er aber zu Hause aus Angst, sie könnten ihn mit ihrer Ungeschicklichkeit kompromittieren. Immerhin geht es ja um seinen Traumjob. Doch die „Fiesen – noch – 5“ nehmen den Buben natürlich nicht ernst, und so stiehlt er kurzerhand den Zodiac-Stein und zieht damit nicht nur den Zorn der Bande, sondern auch den des Wilden Knöchelknackers auf sich, der sich rächen will.

Und da die Minions, wie sollte es anders sein, auf der Flucht vor den Bösewichten das Amulett verlieren – Otto tauscht es gegen einen Schmusestein mit beweglichen, großen Augen -, müssen sich Kevin, Stuart, Bob und auch Otto auf einen Road Trip nach San Francisco begeben, um ihren Mini-Boss zu retten. Die Minions wären nicht die Minions, würden sie nicht absolut chaotisch diese Rettungsaktion angehen.

Knallig und schnell

Das Regieteam Kyle Balda, Brad Ableson und Jonathan Del Val setzt auch in dieser Fortsetzung auf Altbewährtes, das in der Vergangenheit schon die Kinokassen ausgiebig gefüllt hat: Slapstick und kindlicher Humor gepaart mit brabbelnde großäugigen und patscherten Tic-Tacs. Inszeniert ist dieser Animationsfilm schnell und vor allem knallig mit zahlreichen Anspielungen an die 1970er Jahre, in denen der Film spielt. Die Handlung klingt zwar spannend, ist aber dermaßen vorhersehbar, dass sie langweilt. Auch aus den Charakteren der Bösewichte hätte man mehr herausholen können, sie hinterlassen einige offene Fragen, so auch die Figur des Wilden Knöchelknackers, der zumindest zu Gru eine Beziehung aufbaut.

Wer schon zuvor mit der Minions-Welt bestehend aus den drei Filmen der „Ich – Einfach unverbesserlich“-Reihe und „Minions“ nichts anfangen konnte, sollte sich auch dieses Mal das Ticketgeld sparen. Für alle im Herzen Kind Gebliebenen wird es sich lohnen.

(Wiener Zeitung)

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