Experte kämpft für mehr Barrierefreiheit in Wien

Laut Statistik Austria leben in Wien rund 349.000 Menschen mit Behinderungen, 76.733 Personen besitzen einen Behindertenpass (Zahl 2018). Hans-Jürgen Groß, Sachverständiger für barrierefreies Bauen, will sich nun als neuer Konzernbeauftragter bei den Wiener Stadtwerken für mehr Barrierefreiheit einsetzen. Sein Ziel: Eine öffentliche Infrastruktur, die für alle da ist.

Die Wiener Stadtwerke umfassen rund 15.00 Mitarbeiter und sind Infrastrukturversorger für über 1,9 Millionen Wiener. „Die Wiener Stadtwerke sind für mich zweifelslos eine Lebensader für die Stadt Wien. Sei es in Bezug auf die Strom- und Erdgasversorgung, die Versorgung mit Wärme, die Friedhöfe mit Bestattung, die Parkgaragen der Wipark, nicht zu vergessen der öffentliche Verkehr mit fast einer Milliarde Fahrgäste pro Jahr und vieles mehr. Hier ist es besonders entscheidend, dass wir niemanden zurücklassen und unsere Informationen, Angebote, Fahrzeuge und Produkte so gestaltet sind, dass sie von allen Fahrgästen genutzt werden können“, meint Groß, der selbst Rollstuhlfahrer ist.

„Barrierefreiheit ist die Basis von allem“ 

Sein erstes große Projekt ist die Umsetzung eines neuen Etappenplans für 2020 samt Evaluierung. „Für mich ist es wichtig, dass Barrierefreiheit die Basis von allem ist“, sagt Groß, der bereits an dem Plan arbeitet. Der Etappenplan zum Abbau baulicher Barrieren wurde 2006 bei den Wiener Linien eingeführt und in den Jahren 2008, 2013 und 2016 freiwillig neu evaluiert und angepasst. Die Fertigstellung des neuen Plans ist im 4. Quartal dieses Jahres geplant und sieht wesentliche Punkte für eine Infrastruktur vor, die allen zugutekommt:

·       Neue barrierefreie WC-Module für U-Bahn-Stationen – schrittweise Erneuerung voraussichtlich noch ab 2020

·       Erweiterung des Krematoriums für barrierefreien Zugang

·       Bauprojekte GWSG (Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der Wiener Stadtwerke GmbH)– die     Wohnungen werden grundsätzlich alle barrierefrei erreichbar sein.

·       Neues barrierefrei-zugängliches Modell der Badner Bahn – TW500 ab 2021

·       Ausbau digitaler Services – Websites, Smart-Assistant-Anwendungen uvm.

·       Projekt Harmonisierung Wien Energie AGB: Ziel einfacher, einheitlicher und kundenorientierter Gestaltung von Kundenverträgen und AGB, die leichte Lesbarkeit bieten

Ab sofort ist zudem der neue „Barrierefrei“-Folder der Wiener Linien abrufbar, der mit Hans-Jürgen Groß erarbeitet wurde und Neuerungen puncto Barrierefreiheit bietet. Neu ist auch, dass künftig unter [email protected] Vorschläge oder Änderungswünsche hinsichtlich Barriefreiheit für den gesamten Konzern der Wiener Stadtwerke gemacht werden können.

(heute.at)

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