Österreichs Frauen arbeiten ab 25.10. „gratis“: Heldinnen der Corona-Krise verdienen mehr!

Der österreichweite Equal Pay Day fällt heuer auf den 25. Oktober. Das heißt: Österreichs Frauen arbeiten 2021 im Verhältnis zu den Männern 68 Tage „gratis“. (Basis ist das durchschnittliche Jahres-Brutto-Einkommen bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung). Männer haben zu dem Zeitpunkt bereits so viel verdient wie Frauen im ganzen Jahr.

Während das durchschnittliche Bruttoeinkommen von Männern in Österreich bei 54.571 Euro liegt, verdienen Frauen im Schnitt 44.449 Euro brutto im Jahr. Daraus ergibt sich ein Minus von 18,5 Prozent. Frauen verdienen im Durchschnitt um mehr als 10.000 Euro (2021 sind es exakt 10.122 Euro) pro Jahr weniger als Männer.

Gaál/Anderl/Schumann: „Frauen sind Leistungsträgerinnen und halten das Land am Laufen. Sie verdienen mehr!“

„Die Heldinnen der Coronakrise verdienen mehr! Frauen leisten nach wie vor einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Außerdem halten Frauen in den Krankenhäusern, in den Supermärkten, in Kindergärten und Schulen unsere Gesellschaft am Laufen und sind Leistungsträgerinnen!“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. „Ein gerechter Lohn zählt zu den wichtigsten Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben und für eine faire Pension. Das Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“

„Frauen waren und sind die Leistungsträgerinnen der Coronakrise. Der Nutzen des Ausbaus der Kinderbetreuung um zusätzlich eine Milliarde Euro, wie ihn die Sozialpartnerinnen und die IV fordern, ist durch eine Studie von Eco Austria sehr gut belegt – und der Nutzen für berufstätige Frauen liegt auf der Hand. Ich fordere einen Ausbau der Kinderbetreuung und der Pflege, eine Förderung der partnerschaftlichen Teilung von Familien- und Erwerbsarbeit und volle Lohntransparenz im Betrieb“, so Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl.

„Damit dieser Ausbau der Kinderbildung auch gewährleistet wird, braucht es einen Rechtsanspruch ab dem ersten Geburtstag des Kindes. Denn nur so haben Eltern Planungssicherheit und Frauen können leichter wieder in das Erwerbsleben einsteigen. So ist es möglich, dass Frauen mehr verdienen und die Einkommensschere sich auch endlich weiter schließt“, ist ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann überzeugt.

Die Coronakrise hat gezeigt: Beschäftigte in den Gesundheitsberufen, im Handel, in der Reinigung, in der Produktion, in der Kinderbildung, in der Pflege und Betreuung und in vielen anderen Berufen halten die Gesellschaft am Laufen.

Von elf als „systemrelevant“ eingestuften Berufsgruppen haben ausgerechnet jene fünf Gruppen, in denen der Frauenanteil am höchsten ist, Einkommen unter dem österreichischen Durchschnittslohn.

 

 

(Stadt Wien)

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