Regierung präsentiert Maßnahmen gegen Ausbruch in Österreich

Nach ersten Todesopfern in Italien und einer Ausbreitung des Virus in Europa haben Bundeskanzler Kurz sowie die Minister Anschober und Nehammer am Montag fünf erste Maßnahmen für Österreich präsentiert

Corona ist in Europa angekommen“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Angesichts erster Todesopfer in Italien und der Ausbreitung des SARS-CoV-2 Virus in mehreren europäischen Ländern handle es sich nicht mehr um eine rein regionale Epidemie in China. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach am Montag von einer „möglichen Pandemie“. Man arbeite nun intensiv daran, eine globale Ausbreitung zu verhindern, sagte Anschober.

Um die weitere Vorgehensweise auf europäischer Ebene zu besprechen, werde sich Anschober am Dienstag mit den Gesundheitsministern von Italien, Frankreich, Slowenien und der Schweiz in Rom treffen, kündigte er an. Für Österreich sei es nun wichtig, sich auch auf den konkreten Fall eines Krankheitsausbruchs hierzulande vorzubereiten. Erste Maßnahmen dazu stellte Bundeskanzler Sebastian Kurz vor.

Fünf erste Maßnahmen

„Es besteht kein Grund zur Panik, aber natürlich braucht es einen realistischen Blick auf die Dinge“, sagte Kurz. Man könne nicht davon ausgehen, dass Corona einen Bogen um Österreich machen werde, daher seien bei einer Tagung des zuständigen Einsatzstabes des Innenministeriums am Montag fünf erste Maßnahmen beschlossen worden.

Erstens würden ab Montag täglich Berichte an den Bundeskanzler sowie auch an die Bevölkerung ergehen. Zweitens soll am Donnerstag ein Treffen der Landeshauptleute stattfinden, um die Zusammenarbeit auf Länderebene detaillierter abzustimmen. Am Freitag soll dann der Nationale Sicherheitsrat zusammentreten, an dem auch die Opposition teilnimmt. Drittens soll eine Informationskampagne durch das Innen- und Gesundheitsministerium gestartet werden und viertens werde das Außenministerium punktuelle Reisewarnungen für betroffene Gebiete aussprechen. Als letzten Punkt kündigte Kurz an, dass die Warnketten mit Nachbarländern noch enger geknüpft werden sollen, um bei Verdachtsfällen sofortige Grenzstopps veranlassen zu können, wie gestern im Fall eines Zuges der an der österreichisch-italienischen Grenze gestoppt worden war.

Empfehlung: Mehr Hygiene und Infohotline

Für Österreich seien nun die kommenden zwei bis drei Wochen ausschlaggebend, ob ein Ausbruch der Krankheit verhindert werden kann oder nicht, sagte Anschober. Man sei deshalb bestrebt „einen ganz klaren Ablauf für den Fall eines Krankheitsausbruches“ auszuarbeiten. Jeder Bezirkshauptmann solle wissen was in einer entsprechenden Situation zu tun ist.

Bürgerinnen und Bürgern empfahl Anschober einmal mehr verstärkte Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen. Wer bei sich Symptome, wie hohes Fieber oder Atembeschwerden beobachtet solle sich umgehend an einen Arzt oder die Gesundheitshotline 1450 wenden und im eigenen Zuhause bleiben. Alternativ kann man sich auch an die Infohotline der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), unter der Nummer 0800 555 621, wenden. Diese wird ab Dienstag auch 24 Stunden zur Verfügung stehen.

(derstandard.at)

Mehr dazu

Popularno